Ricky Knight (Nick Frost) hat dem alten Kleinverbrecherleben abgeschworen und verdient sein Geld nun mit Wrestling. Mit Ehefrau Julia (Lena Headey) und den Kindern Zak (Jack Lowden) und Paige (Florence Pugh) hat er in der englischen Provinz ein mehr schlecht als recht laufendes kleines Wrestling-Geschäft. Für die ganze Familie ist Wrestling mehr als nur ein Sport. Zak und Paige träumen von der großen Karriere und eines Tages eröffnet sich die Chance: Beide können an einem Vorbereitungscamp für die WWE (World Wrestling Entertainment), der größten Organisation des Sports, die schon Stars wie Dwayne "The Rock" Johnson hervorgebracht hat, teilnehmen. Doch nachdem Paige einen Platz im hart umkämpften Ausbildungsprogramm der WWE erhält, merkt sie, dass nur sie den Sprung schaffen wird, aber ihr Bruder nicht. Als sich die Wege der Geschwister trennen, steht Paige nun allein im Ring der gnadenlosen Welt des Showbusiness. Und auch hier merkt sie schnell, dass sie anders als ihre Konkurrentinnen ist. Denn im Gegensatz zu ihnen ist Paige kein Cheerleader-Verschnitt, doch dafür bringt sie jede Menge Talent und Ehrgeiz mit und kann nun endlich ihren Traum vom Wrestling leben...
Der Film erzählt den Karrierebeginn der Wrestlerin Saraya-Jade Bevis bei der WWE. Unter ihren Ringnamen Britani Knight und Paige trat sie wöchentlich in WWE-Wrestling-Shows auf. Ihre bisher größten Erfolge konnte sie beim NXT Women’s Championship und als zweifache Gewinnerin der WWE Divas Championship verzeichnen. Obwohl "Fighting With My Family" das Rad nicht neu erfindet und in vielerlei Hinsicht genretypische Klischees erfüllt, so lässt sich nicht bestreiten, dass dieser Film definitiv einen Nerv trifft. Die Umsetzung ist mehr als gelungen, sowohl handwerklich als auch dramaturgisch gibt es kaum etwas auszusetzen und der Cast ist durch die Bank weg perfekt besetzt, allen voran Florence Pugh als Paige. In Sachen Charisma macht sie ihrem realen Vorbild jedenfalls Konkurrenz.
Wrestlingfans werden mit "Fighting With My Family" wahrscheinlich besonders warm, erzählt der Film doch die wahre Geschichte einer der bedeutendsten Damen, die in den letzten Jahren in der WWE aktiv waren, die sich von ganz unten nach ganz oben kämpfte. Die Wrestling-Szenen an sich sind indes ordentlich durchchoreographiert. "Fighting With My Family" dürfte also mit Sicherheit einer der besten, wenn nicht sogar der beste Film sein, welcher von den WWE Studios produziert wurde. Hier wird verdammt viel richtig gemacht, wenn auch leider etwas zu gewöhnlich und wenig originell. Trotzdem macht diese Biopic-Dramödie durchaus Spaß und schafft es hin und wieder auch den Zuschauer zu rühren und schlussendlich ein gutes Gefühl zu vermitteln, allerdings ohne dabei die Realität aus den Augen zu verlieren: Auch wenn Paige es bis ganz nach oben schafft, ihr Bruder kann sich seinen großen Traum nicht erfüllen, egal wie hart er dafür arbeitet. Trotzdem findet er einen anderen Weg, um mit dem was er liebt Erfüllung zu finden. Eine bodenständige und wichtige Message, denn manchmal klappt es und manchmal eben nicht, wichtig ist am Ende vor allem, dass wir nicht aufgeben und uns nicht selbst verlieren.Damit geht "Fighting with My Family" zwar sicher keine neuen Wege, tritt aber selbstbewusst in vorhandene Fußstapfen und weiß diese zu füllen. Einziger Wermutstropfen: Man kann dem Film durchaus vorwerfen, dass er zu sehr als Werbung für die WWE auftritt, doch am Ende spielt das kaum bis gar keine Rolle und ist zu verkraften. Ein guter Film. Seit Mitte Januar 2018 steht Bevis übrigens aufgrund einer Verletzung nicht mehr im Ring und beendete ihre Karriere. Ein Kapitel, dass hier leider nicht beleuchtet wird, wobei es sich am Ende auch nicht um einen biographischen Film der Biographie wegen handelt, sondern um einen eher typischen "Feel Good"-Kampfsportfilm, in welchem ein Underdog allem trotzt, was ihm im Weg steht, um sich und seiner Außenwelt zu beweisen, dass er es drauf hat.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Textauszüge: Wikipedia
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