Zehn Jahre ist es her, dass Jess (Scarlett Johansson), Blair (Zoë Kravitz), Alice (Jillian Bell) und Frankie (Ilana Glazer) zusammen am College waren, seitdem haben sie es kaum einmal geschafft, sich alle gemeinsam zu treffen. Doch nun sind die vier Collegefreundinnen anlässlich von Jess' Junggesellinnenabschied wieder vereint und lassen gemeinsam mit Pippa (Kate McKinnon), die Jess während ihres Studienaufenthalts in Australien kennengelernt hat, in Miami ordentlich die Sau raus. Dank jeder Menge Alkohol und dem von Frankie organisierten Kokain ist die Stimmung schnell ausgelassen und natürlich darf bei so einem Junggesellinnenabschied auch ein männlicher Stripper für die zukünftige Braut nicht fehlen. Doch als auch Alice bei dem gutaussehenden Jay (Ryan Cooper) auf Tuchfühlung gehen will, kommt dieser versehentlich zu Tode. Nun hat die panische Clique alle Hände voll zu tun, um die Sache unter den Tisch zu kehren...
"Girl Night Out" (im Original "Rough Night"), ist kaum mehr als ein leidlich amüsanter Mix aus "Hangover" und "Immer Ärger mit Bernie". Leider kommt man nicht umhin zu bemerken, dass "Girls Night Out" der schlechteste Film ist, in dem
Scarlett Johansson je mitgespielt hat. Ja, man darf wirklich leicht schockiert darüber sein, dass sie sich für so einen Film hergegeben hat. Es gibt auch kein Klischee, welches dieser Film auslässt. Fäkalhumor,
Drogenverherrlichung und zweifelhafte Botschaften. "Girls Night Out "
bringt kaum eigenen Ideen mit und ist damit nur bedingt witzig. Fast kein Gag zündet
und schon beim ersten Penis - oder Schamhaarwitz
kann man nicht einmal müde schmunzeln. Das Ganze nimmt dann noch einen völlig absurden
Handlungsverlauf und bekommt absolut unpassende Thrillerelemente. Das Happy End, das irgedwie einen ganz üblen Beigeschmack hat, lässt man dabei besser völlig außer Acht.
Zugegeben, Scarlett Johansson spielt gut, aber genau das ist auch der
Schwachpunkt. Sie ist einfach zu perfekt und ihre gute Darstellung passt
einfach nicht zu so einem schlechten Film. Ihr Charakter ist schlicht zu eindimensional, was es umso schmerzhafter
macht, dass Johansson so gut spielt. Einziger kleiner Lichtblick ist
Kate McKinnon, die immerhin mit ihrem
Psychoblick für leichte Zuckungen in den Mundwinkeln sorgen konnte.
Alle anderen Darsteller und Darstellerinnen sind unterirdisch bis unerträglich. Allein die auf witzig getrimmten Entscheidungen der Figuren, wie etwa, dass Paul D. Downs
in einer Windel herumfährt und mehrmals nach Drogen und einem Blowjob
gefragt wird, sollten jedem Zuschauer eher die Schamesröte ins Gesicht treiben als zum lachen bringen.
Unterm Strich ist "Girls Night Out" eine mittlere Katastrophe. "Hangover" und "Immer Ärger mit
Bernie" hatten Charme, Stil und treffsicheren Humor. Das fehlt diesem
Film und es werden Dinge verherrlicht, die moralisch fragwürdig sind. Um eine Lanze zu brechen: wenn man sich auf all die vorgenannten Dinge einlasen kann und den eigenen Intellekt in Alkohol ertränkt, dann kann "Girls Night Out" durchaus zum Schmunzeln anregen. Gewisse Situation geben dies einfach her, aber echte Brüller und Schnekelklopfer, wie man sie von einer Komödie erwarten dürfte, findet man auch so nicht. "Girls Night Out" - ein
mäßig witziger Film, der außer einer gut spielenden
Johansson, einer netten Wein-Szene und Kate McKinnon kaum mehr zu bieten hat. Schade.
4,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Sony Pictures
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