Sonntag, 24. Januar 2021

Poltergeist III - Poltergeist III: Die dunkle Seite des Bösen (1988)

https://www.imdb.com/title/tt0095889/

Die übersinnlich begabte Carol Anne Freeling (Heather O'Rourke) wohnt inzwischen bei ihrer Tante Patricia (Nancy Allen) und ihrem Onkel Bruce (Tom Skerritt) in einem Chicagoer Hochhaus. Sie versucht, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und dem geisterhaften Pfarrer Kane (Nathan Davis) zu entkommen. Dies gelingt ihr jedoch nicht. Der dämonische Reverend entfesselt seinen Spuk erneut in Carols neuem Zuhause. Das Medium Tangina Barrons (Zelda Rubinstein), das der Familie schon von Anfang an beistand, spürt, dass Unheil im Verzug ist, und eilt zur Hilfe. In der Zwischenzeit feiert eine Gruppe Teenager unbeschwert eine Party im selben Haus und hat nichts von all dem mitbekommen. Schon bald erreicht die jungen Leute der Spuk jedoch auch dort. Schnell wird klar, dass der Geist von Reverend Kane sich vor allem in Spiegeln materialisieren und in diese Welt dringen kann und von diesen gibt es in dem Hochhaus mehr als genug. 

Was unter der Führung von Produzent Steven Spielberg ursprünglich mit einem der gelungensten und kultigsten Horrorfilme der Kino-Geschichte seinen Anfang nahm, artete im zweiten Teil zu einem wenig originellen Abklatsch aus. Beim 1988 veröffentlichten dritten Film ging man die Sache etwas anders an und verlegte die Handlung weg von lehmigen Indianergräbern in die moderne Grossstadt. Ein Wechsel, der sich zumindest rein visuell positiv bemerkbar macht. Dass von der Originalbesetzung nur noch Heather O'Rourke als das von Geistern geplagte Mädchen und Zelda Rubinstein als schrullige Empathin übrig geblieben sind, lässt sich ebenfalls verschmerzen - auch wenn es etwas konstruiert wirkt, dass man von der restlichen Familie Freeling, die sogar im halbwegs unterhaltsamen 2. Teil der "Poltergeist"-Reihe durch ihre gute Chemie punkten konnte, nichts mehr zu sehen bekommt.

Tom Skerritt und Nancy Allen als Onkel und Tante sind jedenfalls höchst zweckmässige und klischeehafte Ersatzeltern, machen ihre Sache aber dennoch recht gut - zumindest in Anbetracht der gegebenen Voraussetzungen, denn diese sind einmal mehr nicht allzu originell und bauen auf vielen Versatzstücken der Vorgänger auf. Reverend Kane als erneuter Widersacher kann jedenfalls keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, dafür sind die Spezialeffekte umso beeindruckender und auch nach mehr als 20 Jahren fragt man sich, wie die gelungenen Spiegel-Effekte dermassen effektiv umgesetzt wurden - vor allem wenn man bedenkt, dass hier weder CGI- noch Bluescreen-Effekte zum Einsatz kamen. So hat man es dann mit einem Film zu tun, der effektemässig überzeugen kann und unheimlicher, und damit auch unterhaltsamer, als der Vorgänger ist - ansonsten aber nur ein mittelmässiger Aufguss altbekannter Ideen ist.

5/10

Die zwölfjährige Heather O’Rourke starb am 1. Februar 1988 nach Ende der Dreharbeiten während der Post-Produktionsphase und musste schließlich durch ein Double ersetzt werden, als das Studio das neue Filmende produzieren ließ. Nancy Allen und Gary Sherman äußerten in mehreren Interviews, dass sie zum Nachdreh förmlich genötigt wurden, da Regisseur Sherman den Film nach Heather O'Rourkes Tod nicht mehr beenden wollte. Man ging so lustlos ans Werk, dass man sogar einen der für die Handlung benötigten Charaktere (Scott) vergaß.

Von Eightyfour Entertainment kommt der Film auch im auf 333 Stück limitierten Mediabook.


Quellen:
Inhaltsangabe: Eightyfour Entertainment
Textauszüge: Wikipedia

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