Sex diene nur der Fortpflanzung, lernt die Teenagerin Alice (Natalia Dyer), die in einem streng katholischen Haushalt im ländlichen Teil der USA aufwächst und auf eine katholische Schule geht – in der sie außerdem lernt, dass sie in die Hölle kommt, wenn sie masturbiert. Sex vor der Ehe ist natürlich auch Tabu, so viel ist klar! Doch neuerdings begibt sie sich mit ihren Handlungen direkt auf den Weg in die Hölle. Nachdem sie von der Sexszene aus "Titanic" nicht genug kriegen kann und sich beim Chatten zu unsittlichen Handlungen hinreißen lässt, kommt sie ins Grübeln und fragt sich, was mit ihr nicht stimmt? Ihr Verhalten bleibt nicht ohne Konsequenzen, weshalb sie zu einem viertägigen Kirchencamp geschickt wird. Neben Beichten, Bibelstunden und Gebeten sticht ihr vor allem der sexy Footballstar Chris (Wolfgang Novogratz) ins Auge. Wie soll Alice so auf den Weg der Tugend zurückfinden?
Jaja, masturbieren ist eine ganz schön böse Sache, für die man noch dazu direkt in die Hölle kommt - so denkt das jedenfalls Alice, die streng katholisch erzogen wurde. Doch nach einem Chat mit einem Fremden, der der völlig ahnungslosesn Teenagerin Cybersex näher bringt, beginnt sie, sich mehr und mehr für ihren Körper zu interessieren. "Yes, God, Yes: Böse Mädchen beichten nicht" hört sich allein damit nach einer sehr plump-naiven Sexklamotte ala "American Pie" an. Doch stattdessen handelt es sich bei dem Film um eine sehr einfühlsame, ruhig erzählt Coming-of-Age-Tragikomödie um eine Jugendliche, die zwischen ihrem Körper und ihrer Erziehung hin- und hergerissen ist. Gerade wenn die Kirche im Spiel ist, bietet dies fast immer Angriffspunkte, doch wo sich diese thematisch angeboten hätte, will der Film dann doch nicht zu sehr provozieren und bleibt lieber brav, anstatt eine starke Satire zu sein. Das Thema der streng katholischen Schule ist damit eher ein Vorwand, um eine Geschichte über ein Mädchen zu erzählen, welches ihre Sexualität erkundet. Während eine aussagekräftige Botschaft des Films ausbleibt, schafft "Yes, God, Yes" es, zumindest diese Entwicklung der Schülerin glaubhaft zu vermitteln. Die für eine Komödie unerlässliche Situationskomik und kleinere zum Schmunzeln anregenden Dialoge sind nicht zu dick aufgetragen und verzichten auf pubertären Fäkalhumor, wodurch sich ein durchaus charmanter Film ergibt. Dazu ist der Film sympathisch besetzt, selbst wenn neben der Hauptfigur nicht viel Platz für andere ist.
6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Capelight
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