Nordengland, 1983. Neun Jahre nachdem der geistig zurückgebliebene Michael Myshkin (Daniel Mays) für den Mord an einem kleinen Mädchen verurteilt wurde, wirft das neuerliche Verschwinden eines Kindes Fragen auf: Wurde damals der richtige Mann ins Gefängnis gesteckt? Zwar kann die Yorkshire Police schnell einen Täter präsentieren, doch der Anwalt John Piggott (Mark Addy) gibt sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden. Zur gleichen Zeit beginnt der Polizist Maurice Jobson (David Morrissey), sich den Machenschaften seiner korrupten Kollegen zu widersetzen. Das System aus Bestechung und Mord, das in Yorkshire jahrelang herrschte, beginnt zu bröckeln.
Mit dem hier dritten und letzten Teil der "Red Riding"-Trilogy lösen sich nun endgültig alle verbleibenden offenen Lücken und Fragen und wie in "Yorkshire Killer 1974" und "Yorkshire Killer 1980", steigert sich die Sprachlosigkeit dem gegenwärtig aufgezeigten Polizeiwesen gegenüber auf ein neues Hoch. "Yorkshire Killer 1983" ist der mit Abstand flüssigste und, alles in allem, auch beste Teil der Reihe. Im Gegensatz zu den anderen beiden Teilen, ist hier die Handlung, trotz teilweise wilder Rückblicke, deutlich leichter nachzuvollziehen und irgendwie stimmiger im Gesamtbild, was aber auch daran liegen mag, dass der dritte Teil natürlich die Möglichkeit hat die Geschehnisse der ersten beiden zusammenzufassen und aufzuarbeiten. Diesmal ermittelt der Anwalt Piggot (Mark Addy). Die Gegebenheiten aus dem ersten Teil werden wieder aufgegriffen und machen den Plot noch komplexer. Erinnerungsvermögen ist gefragt. Deutlich werden zwei Dinge: die Polizei von Yorkshire ist eine mafiaähnliche Vereinigung, die ‘macht was sie will‘ und dabei geht sie buchstäblich über Leichen. Und zweitens steckt auch die Kirche noch mit im Sumpf, obwohl sie hier von einer ganz anderen Seite kommt. Es wird ein Blick in einen moralischen Abgrund geworfen. Das Deprimierendste ist aber die Erkenntnis, dass es bei einem Sachverhalt wie diesem keine erlösende Aufklärung geben kann, obwohl man die Schuldigen kennt. Die Symbolik von Ratte, Wolf und Schwan ist etwas für analytische Tüftler, falls man denn Zeit zum Grübeln hat.Ein düsterer, anspruchsvoller Krimi, der über weite Strecken ohne
Blutvergießen auskommt und eine Sicht der Welt vermittelt, in der sich
beim Zuschauer hilfloser Groll und frustrierende Apathie breitmachen,
eine Welt von der wir alle wissen, dass es sie so oder so ähnlich
wirklich geben könnte. Doch jeder dieser drei Parts ist ein absolut sehenswertes Werk - düster, beklemmend und schaurig.
7,5/10
Quellen:Inhaltsangabe: Studiocanal
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