Grace (Brie Larson) arbeitet als Betreuerin in der Einrichtung "Short Term 12", in der junge Menschen mit sozialen und psychischen Problemen vorübergehend aufgenommen werden. Zusammen mit ihrem Kollegen Mason (John Gallagher Jr.), mit dem sie außerdem eine Beziehung führt, gibt sie alles für das Wohlbefinden der Jugendlichen. Auch als die 15-jährige Jayden (Kaitlyn Dever), die an einer Aggressionsstörung leidet, neu aufgenommen wird, gelingt es Grace, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Doch als Jayden ihr ihre Geschichte offenbart, wird Grace an eigene dunkle Zeiten ihrer Kindheit erinnert und sie verschließt sich Mason immer mehr. Dessen Sorge um sie wird daraufhin immer größer, doch seine Versuche Grace zum Reden zu bringen, fruchten nicht. Schließlich steht die junge Frau vor einer schwierigen persönlichen Entscheidung, während sich die Situation von Jayden weiter zuspitzt.
Regisseur Destin Daniel Cretton liefert mit dem relativ realitätsnah gehaltenen
Drama "Short Term 12" ein überzeugendes Debüt ab (auch in seiner
Eigenschaft als Autor), für dessen Verfilmung er einen hochkarätigen
Cast gewinnen konnte. Wohl auch deshalb, weil zur Zeit der Verfilmung
einige seiner Darsteller noch vor ihrem großen Durchbruch standen. Dies
gilt sowohl für die späteren Oscar-Gewinner Rami Malek und Brie Larson,
als auch für John Gallagher Jr. und Kaitlyn Dever. Fast schon dokumentarisch folgt er dabei Betreuern bei
der täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die es in ihrem Leben alles andere
als leicht hatten/haben. Auf überzeugende
Weise lässt Cretton herausscheinen, dass auch manche Erzieher von den Schatten ihrer
Vergangenheit gequält werden und dass die Ursachen
zahlreicher Probleme so viel tiefer sitzen als nur in zu einfachen Begründung eines schlechten Elternhauses. Vielmehr werden die Protagonisten mit immer wieder neuen Problemfällen konfrontiert. An den Rand
der Gesellschaft gedrängt, irren viele Jugendliche ohne Halt durch
ihr Leben und haben oftmals niemand anderen als diese Betreuer.
Das ist einfühlsam und erschreckend real dargestellt - und offenbart auch eines der größten Manko an "Short Term 12". Dem Zuschauer werden hier hier keine Figuren, sondern die zu erwartenden Stereotypen geboten. Alle verhaltensauffällige Jugendliche sind, wie üblich , missverstandene kleine Künstler oder Sportler, die nie die lange Leine zur Entfaltung bekamen. Alle Pfleger, bis auf den neuen unbeholfenen Praktikanten, kommen selbstverständlich auch aus einer traumatische Kindheit, die es aufzuarbeiten gilt. Das alles kann man Destin Daniel Cretton verzeihen, unverziehen bleibt jedoch, dass er sich bei der Wahl des Stils auf die Handkamera beschränkte, was bedeutet, dass 95% des Films mit wackelndem Szenenbild auskommt. Zugute halten könnte man nun, das diese Art der Präsentation in geeigneten Situationen die Authentizität stärkt (wie auch hier am Anfang und Ende des Films), doch ganz bestimmt nicht wenn sie durchgehend eingesetzt wird.
Dem Cast kann man nichts vorwerfen, außer dass vielleicht Rami Malek sein Potenzial nicht richtig ausschöpfen durfte. Story und Szenendesign sind dann aber doch ganz gut geschrieben. Hier liegen auch sichtlich Crettons Stärken. Er ist ein talentierter Geschichtenerzähler, aber mäßiger Regisseur.
Vor allem ab der zweiten Hälfte steigert sich der Film aber immer mehr, so dass auch tatsächlich die letzte Einstellung die beste des Films ist. Themen wie Feminismus und Verantwortungsverlagerungen sind zwar mittlerweile ausgelutscht, doch werden sie hier passend untergebracht. Unterm Strich ist Crettons Film ist eine Verneigung vor den Streetworkern, den Betreuern solcher Kinder und Jugendlicher und zugleich die Bitte um ein verständnisvolles Miteinander - ohne dabei jemals den Zeigefinger zu erheben. Sollte man gesehen haben.
8/10
Das ist einfühlsam und erschreckend real dargestellt - und offenbart auch eines der größten Manko an "Short Term 12". Dem Zuschauer werden hier hier keine Figuren, sondern die zu erwartenden Stereotypen geboten. Alle verhaltensauffällige Jugendliche sind, wie üblich , missverstandene kleine Künstler oder Sportler, die nie die lange Leine zur Entfaltung bekamen. Alle Pfleger, bis auf den neuen unbeholfenen Praktikanten, kommen selbstverständlich auch aus einer traumatische Kindheit, die es aufzuarbeiten gilt. Das alles kann man Destin Daniel Cretton verzeihen, unverziehen bleibt jedoch, dass er sich bei der Wahl des Stils auf die Handkamera beschränkte, was bedeutet, dass 95% des Films mit wackelndem Szenenbild auskommt. Zugute halten könnte man nun, das diese Art der Präsentation in geeigneten Situationen die Authentizität stärkt (wie auch hier am Anfang und Ende des Films), doch ganz bestimmt nicht wenn sie durchgehend eingesetzt wird.
Dem Cast kann man nichts vorwerfen, außer dass vielleicht Rami Malek sein Potenzial nicht richtig ausschöpfen durfte. Story und Szenendesign sind dann aber doch ganz gut geschrieben. Hier liegen auch sichtlich Crettons Stärken. Er ist ein talentierter Geschichtenerzähler, aber mäßiger Regisseur.
Vor allem ab der zweiten Hälfte steigert sich der Film aber immer mehr, so dass auch tatsächlich die letzte Einstellung die beste des Films ist. Themen wie Feminismus und Verantwortungsverlagerungen sind zwar mittlerweile ausgelutscht, doch werden sie hier passend untergebracht. Unterm Strich ist Crettons Film ist eine Verneigung vor den Streetworkern, den Betreuern solcher Kinder und Jugendlicher und zugleich die Bitte um ein verständnisvolles Miteinander - ohne dabei jemals den Zeigefinger zu erheben. Sollte man gesehen haben.
8/10
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