Freitag, 28. August 2020

Boyz In The Wood - Get Duked! (2019)

https://www.imdb.com/title/tt9735758/

Es ist die letzte Chance für DJ Beatroot (Viraj Juneja), Dean Gibson (Rian Gordon) und Duncan MacDonald (Lewis Gribbe): Wenn die drei die schottischen Highlands durchqueren und an einen bestimmten Punkt erreichen, erhalten sie nicht nur den "Duke of Edinburgh Award". Vielleicht haben die Jugendlichen, die immer mal wieder mit dem Gesetz in Konflikt kommen, dann sogar sowas wie eine Zukunft. Vierter im Bunde ist Ian (Samuel Bottomley), der diese Prüfung sogar freiwillig macht, in der Hoffnung, dass ihm die Auszeichnung auf dem weiteren Lebensweg helfen wird. Dabei steht gar nicht fest, dass es diesen Lebensweg geben wird. Nicht allein, dass die vier mit der Aufgabe, allein durch die Natur zu kommen, ziemlich überfordert sind. Es ist ihnen auch noch ein mysteriöser und bewaffneter Mann (Eddie Izzard) auf den Fersen, der sich The Duke nennt...

Filme wie "Get Duked!" gibt es zuhauf. Ein paar Loser, Abgehängte oder einfach nur Problemkinder /-jugendliche, die eine Sache meistern müssen,um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Bei Komödien wird gern noch eine Portion Drogen dazugemischt, fertig ist der Lack. Doch der Erfolg der Komödie "Get Duked!" von Autor/Regisseur Ninian Doff besteht darin, dass der Gedanke, von verrückten Reichen in gruseligen Masken durch die Weiten der schottischen Highlands gejagt zu werden, in der Inhaltsangabe noch beunruhigend geklungen hat und am Ende nur noch schöne Erinnerungen an dieses verrückte und unglaublich lustige Abenteuer weckt. "Get Duked!" wurde 2019 ursprünglich als "Boys In The Wood" präsentiert, doch die Umbenennung erschließt sich, sobald die Jungs gezwungen sind, sich gegen ein mordendes Pärchen (Eddie Izzard, Georgie Glen) zur Wehr zu setzen, die sie jagen, und zwar in einer Zeit, die sich bald von "der guten, alten Zeit in den Highlands" zum Generationenkampf entwickelt.

"Get Duked!" ist ein unterhaltsamer, flotter 86-minütiger Film mit Hip-Hop-Einschlag und vollgepumpt mit psychedelischen Drogen, einem Sammelsurium bunter Charaktere und einem unverschämt albernen Sinn für Humor, der das Beste aus seiner Prämisse macht. Doff befindet sich in der Gesellschaft von Filmemachern wie Taika Waititi, Edgar Wright und Joe Cornish (und ihren Filmen wie "Wo die wilden Menschen jagen", "Hot Fuzz" und "Attack The Block"), denn sein Film ist sich völlig bewusst, wie albern das alles ist. Er hält seiner Besetzung durchgängig in Bewegung, während er Freundschaft und Bindung zwischen den vier Teenagern und die satirischen Untertöne ohne Probleme erkundet. Es wird deutlich, dass diese Charaktere, wenngleich rüpelhaft, vollkommen in Ordnung sind, wie sie sind, und man kommt am Ende zu dem Schluss, dass, obwohl nichts gegen ein wenig Weiterentwicklung einzuwenden ist, es vielleicht nicht die Jugend ist, die gezwungen werden muss, ihre Einstellung zu ändern. Auch die Nebendarsteller sind daher enorm unterhaltsam. Veteranen wie Izzard, Glen, James Cosmo, Jonathan Aris und Kate Dickie bilden die Gruppe der Erwachsenen Gegenspieler. Izzard und Glen sind perfekte Mörder, die darauf abzielen, die Teenies loszuwerden. Dann gibt es Dickie und Kevin Guthrie als örtliche Polizeibeamte, die in das Chaos in den Highlands hineingezogen werden - wobei die Erwachsenen weitaus alberner als die jüngeren Charaktere dargestellt werden. Diese Seite der Geschichte fühlt sich nicht so intrigant an, außer als Mittel zum Zweck, aber diese Seite der Geschichte ist eine der lustigsten Nebenhandlungen, die man in letzter Zeit gesehen hat.

Und selbst wenn die Geschichte nicht allzu stark ist schafft sie es, dies mit einer starken Portion Herz und Tiefe auszugleichen. Es gibt einen ziemlich lohnenden und unerwarteten Subtext, der die Mitglieder der älteren, englischen Oberschicht verurteilt, die der jüngeren Generation das Leben so viel schwerer gemacht haben, während sie gleichzeitig die Jugend wegen ihrer rebellischen Natur und ihres angeblichen Mangels an Initiative verteufeln. Das gibt "Get Duked!" ein willkommenes soziales Bewusstsein, während der wahre Kern der Geschichte die Betonung der Freundschaft zwischen den Jungen ist, die in einem Film, der so wunderbar seltsam sein kann, sicherstellt, dass es ihm nie an Old-School-Gefühlen mangelt.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Amazon Studios

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