Freitag, 18. Februar 2022

Texas Chainsaw Massacre (2022)

https://www.imdb.com/title/tt11755740/

Influencerin Melody (Sarah Yarkin) macht sich zusammen mit ihrer kleinen Schwester Lila (Elsie Fisher) sowie ihren Freunden Dante (Jacob Latimore) und Ruth (Nell Hudson) auf den Weg in die weit abgelegene und fast ausgestorbene Stadt Harlow. Die Gruppe ist fest davon überzeugt, dass sie der texanischen Geisterstadt neues Leben einhauchen können. Doch sie ahnen nicht, an welchen Ort sie da gekommen sind. Denn hier trieb vor 50 Jahren der berüchtigte Serienkiller Leatherface sein Unwesen und hat die sorgfältig von der Außenwelt abgeschirmte Welt seitdem nie aus seinen blutigen Griffen gelassen. Doch mit der Ankunft der Neulinge ist es für ihn Zeit, aus seinem Versteck zu kommen und wieder zu töten. Wenn sie überleben wollen, brauchen Melody und Co. Hilfe – zum Beispiel von Sally Hardesty (Olwen Fouéré), die als Einzige das berüchtigte Massaker von 1973 überlebt habt. Und Sally ist nur zu gewillt, den Kampf aufzunehmen. Denn sie dürstet nach Rache...

Die Netflix-Produktion, für die der Regisseur David Blue Garcia noch im Vorfeld betonte, dass keinerlei Gewaltschnitte für eine Veröffentlichung vorgenommen werden mussten, knüpft als direkte Fortsetzung an Tobe Hoopers Horror-Meilenstein "Blutgericht in Texas" aus dem Jahre 1974 an. Die Aussage Garcias mag den einen oder anderen fragwürdig erscheinen, denn diese Aussage kann so viel bedeuten: einerseits, dass von vornherein eben nicht "genug" Gewalt im Film gezeigt wird oder eben keine explizite Gewalt. Man darf aber entwarnen. Der neueste Ableger aus der Horror-Reihe ist mindestens genauso brutal (wenn nicht sogar noch expliziter) wie seine Vorgänger und geizt nicht mit teilweise extrem blutigen Schauwerten, die in der Vergangenheit u.a. dafür sorgten, dass ein Film gar nicht erst ungeschnitten veröffentlicht wurde. 

Positiv ist zudem hervorzuheben, dass die Optik und das Setting passen, die austauschbaren Schauspieler machen ihre Sache im Rahmen der limitierten Handlung aber ganz ordentlich. So richtig sympathisch ist hier aber keiner, sodass sich das Mitfiebern, bis auf einige wenige der Situation geschuldeten spannenden Szenen, in Grenzen hält. Doch Leatherface (schweigsam und kompromisslos: Mark Burnham) sorgt mit reichlich plumper Brutalität für die ein oder andere Szene, die den Zuschauer durchaus veranlasst, durch zusammengebissene Zähne Luft einzusaugen oder vor Ekel die Mundwinkel zu verziehen. Doch es ist im Endeffekt genau das, was man von einem Film, der "Texas Chainsaw Massacre" heißt, auch erwartet. Hier geht es nicht darum, ein "Whodunnit"-Spiel zu spielen, hier geht es lediglich darum, seine eigene perverse Blutlust zu befriedigen. Und das kann man dem Streifen nicht absprechen - er liefert auf beinahe voller Länge. Trotzdem bleibt das Ganze nicht völlig sinnlos und die ein oder andere Überraschung, nämlich wer überlebt und wer stirbt, sorgt für Unterhaltung. Zugute halten muss man auch, dass sich der Film nicht ewig aufhält, sondern recht schnell zur Sache kommt und die Laufzeit von knapp 80 Minuten gibt der Geschichte von Fede Alvarez ("Evil Dead") den nötigen Pepp und spätestens wenn sich Leatherface durch einen Bus voller Teenies "arbeitet", dürfte auch der letzte bis dahin nicht überzeugte Gorehound freudig grinsen. Alles in allem genau das, was man erwarten konnte und sogar noch ein wenig mehr, inkl. Medienkritik als Randnotiz. Ja, in diesem Stil darf die Kettensäge gern weiter knattern.

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix

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