Zwei Jahre lang hat Kriminalhauptkommissar Sörensen (Bjarne Mädel) nicht mehr gearbeitet. Nun hat er sich für seinen Wiedereinstieg ins Berufsleben in ein ruhiges, beschauliches Dörfchen in Friesland versetzen lassen. Aus dem erhofften entspannten Einstieg wird nach dem Fund einer Leiche und seiner noch immer nicht abgeklungenen Angststörung so schnell nichts. Als dann noch der Bürgermeister tot aufgefunden, ein Junge vermisst und Sörensen verprügelt wird, wird die Lage vor Ort immer chaotischer und der Polizist gerät zusehends unter Druck.
Amüsanter Krimi mit ernstem Hintergrund, der über die gesamte Laufzeit von knapp 90 Minuten wunderbar unterhält und seinen durch ernsten und bösen Grundton durch Wortwitz und humorvolle Situationen immer wieder auflockert. Wobei man hier keinesfalls von Lachen sprechen darf, der Film entlockt dem Zuschauer eher ein Schmunzeln. Das alles, allen voran die Dorfbewohner und ihre Beziehungen zueinander, wirkt zwar verschroben, in seiner Schrulligkeit allerdings auch irgendwie authentisch. Bjarne Mädel ist wunderbar in der Rolle des Kriminalhauptkommissar Sörensen und trägt den Film fast im Alleingang. Vielerorts lauern Geheimnisse unter der bürgerlichen Oberfläche und Sörensen hat zunächst so seine Mühe, diese Mauer des Schweigens im Dorf zu durchbrechen. Besonders Sörensens Angststörung ist punktuell immer wieder gelungen inszeniert und die mit ihr einhergehenden Panikattacken wirken glaubwürdig in ihrer Umsetzung, weil Mädel das stark auszuspielen vermag. "Sörensen hat Angst " ist Mädels Regiedebüt nach dem gleichnamigen Roman, welchen Drehbuchautor Sven Stricker bereits 2015 geschrieben hatte. Das ist gelungen adaptiert und stimmig umgesetzt. Und wenn sich dann noch wie hier feine, präzise Beobachtungen aus dem Alltag sowie pointiert und ungezwungen geschriebene Dialoge dazu gesellen, dann ist "Sörensen hat Angst" zweifellos lohnenswert anzuschauen.
7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Studio Hamburg
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