Eine postkommunistische Gesellschaft in Europa: Der Jurastudent Tomasz (Maciej Musiałowski) ist in Ungnade gefallen und versucht mit allen Mitteln, seine Kindheitsfreundin Gabi (Vanessa Alexander) auf sich aufmerksam zu machen. Außerdem möchte er den Respekt ihrer Familie bekommen. Tomek nimmt darum einen Job in einer PR-Agentur an, die bekannt ist, aber mit moralisch zweifelhaften Methoden arbeitet. Damit will er Gabi beeindrucken. Er merkt schnell, dass er sehr gut ist in seiner Arbeit: Er manipuliert in den Sozialen Medien auf perfide Art die politische Meinung. Doch diese Arbeit bleibt nicht ohne Folgen. Stück für Stück verliert Tomek seine Menschlichkeit. Bald erkennt er kaum noch, worum es im Leben wirklich gehen sollte...
"The Hater" ist ein brandaktueller Film. Der polnische Beitrag von Regisseur Jan Komasa ist faszinierend einfach gestrickt und macht sich überhaupt nicht die Mühe zu verschleieren was er ist und wohin die Reise geht. Diese konsequent geradlinige Umsetzung unterhält auf ganzer Linie sehr gut, auch wenn der Plot an sich das Rad nicht gerade neu neu erfindet. Es ist unglaublich faszinierend, und das von Beginn an, den Akteueren beim Spielen zuzusehen, gerade die Entwicklung und der Ausbau von Situationen ist herrlich anzusehen. Der Film ist damit auch irgendwie gruselig, weil er eine sehr düstere Seite des Internets heutzutage darstellt.
Der Zuschauer begleitet Tomasz, der aus der Provinz stammt, aber Jura in Warschau studiert. Dabei födert ihn ein intellektuelles Pärchen Krasucki, welches eine ordentliche Doppelmoral besitzt und auch ziemlich herablassend sein kann. Doch anstatt dankbar und bescheiden zu sein, schafft er sich mit ihrem Geld seine eigene Welt, die so bizarr ist, dass es für den Zuschauer kaum gtreifbar ist. Seine Kindheitsfreundin Gabi, die reich ist, und nichts aus ihrem Leben machen möchte und auch nicht kann, weil sie einfach den Anforderungen nicht entspricht, erregt bald sein Interesse. Als er exmatrikuliert wird, braucht er letztendlich einen Job, um sich über Wasser halten zu können. Entsprechend bewirbt er sich bei einer Agentur für eine Position, die lediglich dazu dient, andere Menschen zu denunzieren. In der Gewissheit, sich in Sicherheit zu wiegen, legt Tomasz bei dieser Arbeit ein eerschreckende Naivität, Arroganz und Skrupelosigkeit an den Tag legt. Doch diese Sicherheit ist trügerisch. Und genau deswegen ist gerade dieser Teil recht gut getroffen.Die schauspielerische Leistung ist enorm. Es wurden so viele Aspekte dargestellt, die auch sehr glaubwürdig rüberkommen.
Das Ende ist brutal, in jeder Hinsicht und macht "The Hater" zu einem kleinen, aber feinen Film. Wer Interesse daran hat, der selbtslose Zerstörung von
Menschen und deren Umfeld zuzusehen und soziopathische Charaktere mag, dem sei dieser Film unbedingt ans Herz gelegt.
7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
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