Freitag, 25. Februar 2022

Eye Of The Beholder - Das Auge (1999)

https://www.imdb.com/title/tt0120662/

Sein Codename lautet "The Eye". Der britische Secret Service Agent ist ein Profi, wenn es um das Beschatten von Kriminellen geht. Auch sein neuer Auftrag ist zunächst Routine. Doch mitten bei der Observation wird Eye Zeuge, wie der Verdächtige von seiner Geliebten hinterrücks niedergestochen wird. Eye ist fasziniert. Die Killerin, die attraktive Joana, zieht ihn augenblicklich in ihren Bann. Anstatt den Mord zu melden, folgt er ihr wie ein Schatten quer durch die Staaten. Auch als sich Joana auf ihrer Flucht wie eine schwarze Witwe immer wieder neue Opfer aussucht, verwischt er stets ihre blutigen Spuren. Doch Eye rechnet nicht mit Joanas messerscharfem Instinkt, und so wird der Jäger eines Tages selbst zum Gejagten.

Das amerikanische Remake zu dem französischen Original "Mortelle Randonnée"aus dem Jahre 1983 ist ein kleiner, feiner Thriller, der auch noch etwas anders ist, als vergleichbare Genrevertreter. Trotz des philosophischen Ansatzes, der abschrecken könnte, ist aus "Eye Of The Beholder" ein recht spannender Krimi geworden. 

Der Ermittler Wilson "The Eye" (Ewan McGregor) ist erst nur Beobachter, dann Voyeur und verliebter Verfolger und schließlich Befreier der Massenmörderin Joanna Eris (außerordentlich eindrucksvoll Ashley Judd). Es entwickelt sich ein Roadmovie, das seine Spannung aus der Tatsache bezieht, dass immer wieder Fragezeichen hinterlassen werden. Da ist zum einen Wilsons Tochter Lucy, lange schwebt sie zwischen Realität und Fantasie. Dann die Rückblenden, die sowohl Joannas als auch Wilsons problematische Kindheit enthüllen. Großaufnahmen in Slo-Mo. Joanna verlor ihre Kindheit, ihre Tochter, Vater, Ehemann und ihren Schutzengel. Wilson erging es ähnlich. Bei dieser knallharten Realität darf es dann schon mal auch etwas emotional sein. Wenn die Vertreter der Verluste (Geneviève Bujold als Heimleiterin) und die Requisiten der Vergangenheit am Ende zusammentreffen, wird es noch einmal spannend. Hier triumphiert erneut die Schnitttechnik und fokussiert das Erlebte. Eine letzte Berührung von Joana und Wilson in rasanter Fahrt bringt außer der gegenseitigen Erkenntnis auch das Thema des Films nochmal zum Tragen. Auch wenn nicht sehr viel passiert, entwickelt das ganze aber doch eine gewisse Anziehungskraft. Vielleicht liegt es an den Voyeurismus, der hier auch eine große Rolle spielt.

7/10

Quellen:
Inhaltsangabe: MDP Worldwide

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