Samstag, 19. Februar 2022

[KINO] Moonfall (2022)

https://www.imdb.com/title/tt5834426/

Eine mysteriöse Kraft reißt den Mond aus seiner Umlaufbahn und es bleibt nicht viel Zeit, um die Kollision von Erde und Mond zu verhindern. Während NASA-Offizierin Jo Fowler (Halle Berry) verzweifelt nach einem Ausweg sucht, hat ihr in Ungnade gefallener Ex-Kollege Brian Harper (Patrick Wilson) mit Familien-Problemen zu kämpfen. Als der Astro-Experte und Verschwörungstheoretiker K.C. Houseman (John Bradley) an Harper herantritt, wird dieser aber nicht nur auf die drohende Katastrophe aufmerksam, sondern sieht sich auch mit seiner Erfahrung aus einer früheren Weltraum-Mission bestätigt: Irgendwas stimmt ganz und gar nicht mit dem Mond - und das abgesehen davon, dass der Erdtrabant die Erde zu zerstören droht. Inzwischen regnet es auch schon riesige Mondbrocken auf die Erde und als Jo Fowler mit ihrem NASA-Team nicht mehr weiterkommt, holt sie kurzerhand Brian und K.C. ins Boot. Gemeinsam setzen sie die Puzzle-Stücke rund um das Mond-Mysterium zusammen und brechen zu einer waghalsigen Mission ins All auf, um den Untergang der Welt zu verhindern...

Was passiert, wenn der Mond seine gewohnte Umlaufbahn verlässt? Eine ganze Menge! Der "Master Of Desaster" Roland Emmerich liefert mit seinem neuesten Weltuntergangsszenario fast genau das ab, was man von ihm erwartet. Der Mix aus Weltuntergang und Drama ist altbekannt, doch immer, wenn hier Emmerichs Fokus ins All geht, kommt ein wenig Frische ins Haus und man erlebt bildgewaltiges Kino, über das allerdings auch nicht allzu viel nachgedacht werden sollte. "Moonfall" kombiniert einen überbordernden klassischen Katastrophenfilm mit einer absolut bizarren Geschichte und 08/15 Familiendrama. Die Geschichte drumherum ist ganz in Ordnung, aber beileibe keine Ausgeburt an Innovation. Das zu erwartende, übliche "Retten wir die Erde/Welt/Familie"-Konstrukt. Das Ergebnis ist ein Film, der viel zeigt, beim Erzählerischen aber keine klare Linie fahren will. Und nur wer bereit ist seinen Verstand an der Kinokasse abzugeben, wird hier seinen Spaß haben, auch wenn vielleicht die Filmmusik etwas dominanter, einprägsamer sein, und die CGI-Effekte (vor allem auf der Erde) etwas realer hätten aussehen können. Aber wo Roland Emmerich drauf steht, ist halt eben auch Roland Emmerich drin.

"Das ist eine neue Dimension des Irrsinns" - Dieser gesprochene Satz in der zweiten Filmhälfte steht dann irgendwie auch exemplarisch für das neuste Werk von ihm: Die Logiklöcher sind natürlich vorhanden und so groß, dass man einen ganzen Mond darin versenken könnte, die Dialoge sind einfacher Natur und die Zerstörungen wie gewohnt groß und laut und das Ende über alle Maßen und Grenzen hinaus - wie kann man das schreiben? - konstruiert. Vermutlich auch, um auf den Zug laufender Verschwörungstheorien aufzuspringen und diese zu füttern. Das kann gut gehen ("Iron Sky") oder eben schlecht. Wie hier. Patrick Wilson, Halle Berry und John Bradley machen ihr Sache ganz okay - keiner von ihnen ist aber wirklich ge- oder gar überfordert. Es dürften somit bei jedem Fan solcher Filme zwei Herzen in der Brust schlagen. Einerseits wünscht man, dass Roland Emmerich bitte niemals aufhören mag solche Filme zu drehen. Andererseits betet man, dass man sich solch hanebüchenen Mumpitz nie wieder ansehen muss. "Moonfall" ist nur für eine Sache konzipiert: dumme Unterhaltung. Und dafür macht er das eigentlich ganz gut. Für alle anderen wird er wohl genauso untergehen wie der Mond. Allerdings für immer.

5/10

Quellen:
Inhaltsangabe:
Leonine

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