Über die Welt ist eine Zombie-Apokalypse hereingebrochen und auch Australien bleibt davon nicht verschont. Um sich vor den Untoten zu schützen, haben sich Andy (Martin Freeman) und Kay (Susie Porter) mit ihrer kleinen Tochter Rosie auf ein Hausboot zurückgezogen. Doch eines Tages wird auch Vater Andy infiziert - und hat fortan nur noch rund 48 Stunden Zeit, sein Kind zunächst vor den Zombies und schließlich auch vor sich selbst zu retten. Kurzerhand begibt sich das Vater-Tochter-Gespann auf die Suche nach einem sicheren Zufluchtsort für Rosie und tatsächlich erfährt er bald von einer Aborigine-Gemeinschaft, die die Rettung sein könnte. Das Problem: Die australischen Ureinwohner gehen mit allen Mitteln gegen Infizierte vor...
"Cargo" ist ein Film, der schon im Vorfeld unruhig macht und einen vor die Frage stellt, ob man sich diesen Film überhaupt anschauen möchte, sofern man die Inhaltsangabe gelesen hat. Es ist ein ruhig inszenierter Endzeitfilm in einer - wie könnte es anders sein? - Zombieapokalypse, der anfangs selbst nicht so genau zu wissen scheint, in welche Richtung er eigentlich gehen will. Ähnlich wie der Protagonist driftet auch die Handlung zunächst eher dahin, als zielstrebig einem Weg zu folgen. Erst in der zweiten Hälfte kristallisieren sich eine klare Handschrift und Tonalität heraus, was der arg bedrückenden Erzählung dann auch merklich gut tut.
"Cargo" ist ein durchweg oft deprimierender, todtrauriger und doch zugleich ein sehr humanistischer, sozialer und lebensbejahender Film aus Südaustralien, der sich voll auf seine Charaktere fokussiert (besonders auf die Hauptrolle, die mit Martin Freeman richtig stark und vor allem passend besetzt ist) und sich mit elterlicher Aufopferung und interkulturellem Zusammenleben - zwischen Weißen und Aborigines - beschäftigt. Gesucht wird dabei nach einem Licht am Ende des Tunnels in Zeiten der Hoffnungslosigkeit; nach einem Mindestmaß an menschlicher Wärme und Hilfsbereitschaft. Grundsätzlich kein schlechtes Motiv, man hat es aber in anderen Filmen schon einnehmender verpackt gesehen. Das Ende ist wiederrum ziemlich stark. Die Zombieapokalypse nutzt der Film lediglich als Setting und schert sich wenig um überbordernde Action ooder ähnliches - obwohl ein wenig Bewegung in der Sache drin ist. Von dem Genre sollte man sich also nicht abschrecken lassen, falls man mit Zombies sonst nichts anfangen kann. Ganz fehlerfrei ist "Cargo" bei all dem sicherlich nicht, aber ein kleines Genre-Highlight allemal, das eigentlich jeden packen und (vor allem am Ende) berühren müsste, der nicht völlig abgestumpft ist. Und Eltern sowieso.
"Thank you"
7,5/10
Inhaltsangabe: Netflix
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