Im Norden Afghanistans, nahe der Stadt Kamdesh, liegt das Camp Keating.
Der Außenposten des US-Militärs hat die Aufgabe, der Region dauerhaft
Frieden zu bringen und die Bevölkerung in Wiederaufbauprojekte
einzubeziehen. Das Lager befindet sich dabei an einem strategisch
schlechten Ort: Am Fuße von drei Bergen und nur 14 Meilen von der
pakistanischen Grenze entfernt, müssen die Amerikaner stets mit einem
Überfall durch die Taliban rechnen. Die vier amerikanischen Soldaten
Clint Romesha (Scott Eastwood), Justin Gallegos (Jacob Scipio), Michael
Scusa (Scott Alda Coffey) und Josh Kirk (Jack Kesy) werden zur
Verstärkung ins Camp gebracht, um kurz darauf die mittlerweile
alltäglich gewordenen Provokationen der Terroristen zu erleben. Captain
Keating (Orlando Bloom) führt die neue Gruppe herum, ehe sie bald ihrer
eigentlichen Aufgabe, dem Warten auf den nächsten Angriff der Taliban in
der afghanischen Hitze, nachgehen. Zum Glück macht bald die Nachricht
die Runde, dass die Army den Außenposten aufgeben will. Für die
verbliebenen Soldaten heißt es nun vor allem: durchhalten! Doch sie
haben nicht mit den Taliban gerechnet, die von den Plänen gehört haben
und vor dem Abzug der Amerikaner noch eine Offensive planen...
Der Film basiert auf dem Roman "The Outpost: An Untold Story of American Valor" von Jake Tapper. Das Camp Keating im Hindukusch ist ein absolutes Sinnbild der
amerikanischen Politik in Afghanistan, die geprägt war/ist von Arroganz,
Selbstherrlichkeit und gnadenlosen Fehleinschätzungen. Ein schlecht
befestigtes und unterbesetztes Camp mitten im Feindesland an der
taktisch ungünstigsten Stelle zu errichten, das ohne Luftunterstützung
(die Stunden entfernt ist) nahezu unmöglich zu verteidigen ist, grenzt
an Realsatire. Nur, dass sie in diesem Fall Leben gekostet hat. "The
Outpost" erzählt die Geschichte dieses völlig fehlgeplanten Außenpostens
und dessen blutiges Ende, welche als "Battle Of Kamdesh" in die Geschichte einging.
An Pathos spart der Film dabei freilich nicht, aber komplett
peinlicher US-Militär-Propangana mit in Zeitlupe wehender Flagge ist
es dann auch nicht geworden. Die erste Filmhälfte zeigt das Leben im
Stützpunkt, das durchzogen ist von ständigem Beschuss und der permanent
Gefahr erwischt zu werden. Ruhige Momente werden nicht selten von
plötzlichem Feindfeier unterbrochen. Das zehrt an den Nerven der
Soldaten, die allerdings alle ziemlich austauschbar daherkommen. Wenn in
der zweiten Hälfte dann der Großangriff der Taliban läuft und permanent
die Kugeln, Mörsergranaten und Raketen einschlagen, ist selten
ersichtlich, wer da gerade kämpft oder fällt. Eigentlich ist es sogar
ziemlich egal, eine echte Nähe zu den Figuren entsteht nie. Der Feind
ist ohenhin eine gesichtslose Masse, die allenfalls durch ein
Zielfernrohr ein paar Details zeigt. Die Inszenierug der Kampfhandlungen
ist überaus ordentlich und intensiv, die Kamera ist stets nah an der
Action. Auch die krachende Soundkulisse passt. Insgesamt ist "The Outpost" dann doch besser als anfänglich gedacht, allerdings viel zu oberflächlich.
6,5/10
Inhaltsangabe: EuroVideo
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