Jessie (Carla Gugino) fährt gemeinsam mit ihrem Mann Gerald (Bruce Greenwood) übers Wochenende in ein abgelegenes Haus am See. Dort wollen sie an ihrer Beziehung arbeiten und ihr Sexleben ein wenig aufpeppen. Doch Jessie merkt schnell, dass sie mit Handschellen und Rollenspielen nur wenig anfangen kann und bittet ihren Mann, sie wieder vom Bett zu befreien, an das sie gefesselt ist. Bevor Gerald das tun kann, erleidet er jedoch einen Herzinfarkt und fällt tot vom Bett. Die Grundstücke der nächsten Nachbarn liegen meilenweit entfernt und sind noch dazu momentan unbewohnt, so dass alles Schreien nach Hilfe vergeblich ist. Auch die Handschellen kann sie nicht abstreifen oder ihr auf dem Nachttisch liegendes Handy erreichen, so dass Jessie aufgrund von Dehydration und Schock bald zu halluzinieren anfängt. WIrd es ihr gelingen, sich zu befreien?
"Das Spiel" ist eine über weite Strecken gelungene Psychografie einer Frau, die
sprichwörtlich nicht nur ans Bett, sondern von ihrer Vergangenheit und
falschen Versprechen gefesselt ist. Wendungsreich und mit vielen Querverweisen zu anderen Werken Kings
wie "Dolores", "Cujo" und "Der dunkle Turm" ausgestattet merkt man
Flanagan seine Hingabe zur Vorlage jedem Bild seiner Umsetzung an.
Stilistisch ausgereift und stimmungsvoll gibt er seinen beiden
überzeugenden Hauptdarstellern eine grundsolide Plattform für deren
Kammerspiel. Vor allem Carla Gugino spielt unheimlich facettenreich und
schafft es allein durch ihre emotionale Bandbreite uns mehr zu fesseln,
je mehr Sie sich befreien will. Emotional verstörende und visuell
markerprobte Szenen wirken ungemein effektiv, da diese immer nur gekonnt
an wenigen Stellen des Films Platz finden. Und auch wenn hin und wieder doch etwas Leerlauf eintritt, indem die
Story kaum voranschreitet und gegen Ende die Entwicklungen, wohl der
Vorlage geschuldet, fast schon aberwitzig werden ist Flanagan eine der
gelungeneren King-Adaptionen geglückt, welche von starken Darstellern
getragen wird.
6,5/10
Inhaltsangabe: Netflix
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