Montag, 28. Februar 2022

Romina (2018)

https://www.imdb.com/title/tt6090044/

Eine Gruppe Jugendliche will am Crystal Lake über das Wochenende ihre Zelte aufschlagen und ein bisschen feiern. Kaum auf dem Campingplatz angekommen, bespannt einer von ihnen beim Holz holen ein junges Mädchen, welches nackt im See badet. Dieses Mädchen, Romina, kennt die Gruppe aus ihrer Schule. Sie zeltet offenbar allein und in der Nacht, nach einer ganzen Menge Alkohol vergewaltigen zwei der männlichen Jugendlichen sie in ihrem Zelt. Doch am nächsten Tag steht Romina plötzlich vor ihnen, um sich zu rächen...

Der mexikanische Rape'n Revenge-Film aus dem Jahr 2018 beginnt recht vielversprechend mit dem Verhör der titelgebende Romina, welche sich bedeckt hält und die Fragen des psychologischen Gutachters nicht einmal mit dem Zucken der Mundwinkel honoriert. Natürlich kann man derartigen Stoff von hinten aufrollen, indem man mit der Exposition die titelgebende Täterin einführt, der im nächsten Atemzug sämtliche Opfer beim Namen nennt. Spannendes Potential sieht allerdings anders aus, zumal die ersten fünf Minuten einen Streifzug über den Tatort implizieren.

Mit der Fahrt zum See wird es allerdings unerträglich, denn sämtliche Figuren reden durcheinander, beleidigen sich im Sekundentakt und zicken herum. Von einem möglichen Sympathieträger fehlt jede Spur - da fällt es kaum mehr ins Gewicht, dass sämtliche Mimen nahe am Laienniveau performen und die Synchro komplett unterirdisch ausfällt. Komplett uninspiriert geht es schließlich weiter, als zwei aus der Gruppe die Titelgebende beim Nacktbaden beobachten und sich wie pubertäre Kleingeister gebären. Eine Vergewaltigung kommt dann nicht ganz unerwartet, diese spielt sich allerdings nur für eine Minute in einem Zelt ab, welches zudem von 20 Metern Entfernung festgehalten wird. Danach folgt der obligatorische Rachefeldzug, welcher kaum unspektakulärer ausfallen könnte.

Das löchrige Drehbuch bringt kaum eine Konfrontation zu Ende, wechselt zwischendurch zu einem bereits überwältigten und fixierten Opfer, um kurz darauf die Suchende einzublenden, die sich desinteressiert durch den Wald bewegt. Was dem Treiben die allerletzte Hoffnung raubt, ist das komplette Ausbleiben direkter Gewalteinlagen. Mal sind ein entmanntes Opfer oder eine Erschlagene zu sehen, doch selbst als im letzten Drittel ein schwerer Stein zum finalen Schlag angehoben wird, zeugen lediglich ein wenig Hirnmasse und ein Augapfel vom Ergebnis. Wenn man sich nicht gerade über die grottenschlechten Figuren aufregt und dabei die Tatsache in Kauf nimmt, dass der Score einige Disharmonien aufweist, überwiegen bei dem stümperhaften Werk die einschläfernden Momente. Spannung, Atmosphäre und eine souveräne Kamera sind hier nicht vorzufinden (in manchen Einstellungen sieht man sogar den Kamermann im Hintergrund), stattdessen kommt es zu unnötigen Zeitlupen, einen überstrapazierten Blaufilter und einen minimalen Twist, der die ganze Geschichte auch nicht mehr auffängt. Nach 70 Minuten setzt bereits der Abspann ein, was dann tatsächlich einer Erlösung gleichkommt.

2/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix

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