Sonntag, 20. Februar 2022

Cry Macho (2021)

https://www.imdb.com/title/tt1924245/

Galveston, Texas, Ende der 1970er-Jahre: Mike Milo (Clint Eastwood) war einst ein angesehener Rodeo-Star, muss diesen Job aber nach einem schweren Unfall an den Nagel hängen. Seitdem arbeitet er als Pferdezüchter und kommt damit eher schlecht als recht über die Runden. Als Mikes ehemaliger Boss Howard Polk (Dwight Yoakim) ihm einen lukrativen Auftrag anbietet, lehnt der in die Jahr gekommene Cowboy trotz einiger Bedenken nicht ab. Er soll nach Mexiko reisen und dort Howards 13-jährigen Sohn Rafo (Eduardo Minett) eingefangen. Dieser lebt dort bei seiner alkoholsüchtigen, wohlhabenden Mutter Leta (Fernanda Urrejola) und ist auf die schiefe Bahn geraten. Mit seinem gefiederten Haustier Macho tritt der Teenager in illegalen Hahnenkämpfen an. Howard Polk will indes seinen Sohn entführen, um bei seiner Ex-Frau ein Lösegeld zu erpressen. Doch es läuft nicht alles nach Plan...

"Cry Macho" war ursprünglich ein Projekt Arnold Schwarzeneggers, welches er nach seinem politischen Amt hätte drehen sollen. Wegen familiären Probleme lehnte er ab und entschied sich dazumal für den Neo-Western "The Last Stand". Clint Eastwood übernahm Jahre später das Script, Regie und gleichzeitig die Hauptrolle in diesem Neo-Western. Und das erste Positive an diesem Film ist, dass Clint Eastwood sich seines Alters bewusst ist und er einen Neunzigjährigen spielt, der eben kein überbordernder Superheld sein muss, sondern mit Würde und grimmiger Gelassenheit versucht, Situationen zu klären. Er versucht sich nicht jünger zu geben als er ist - allein dass hätte diesem Film und seiner Aussage enorm geschadet. 

Trotzdem ist "Cry Macho" nicht Eastwoods beste Arbeit. In "Gran Torino" war seine Figur herrlich wechselhaft,  in "The Mule" war seine Figur wiederum etwas zu sehr auf Hollywood Stereotype getrimmt, doch das passte in dieses Konstrukt. In "Cry Macho" gibt die Figur Mike Milo zwar nicht viel her, aber sie ist echt, auch wenn diese teilweise zu sehr nach Eastwood selber riecht. Doch das gehört einfach auch ein bisschen dazu. Die Handlung ist auf dem ersten Blick sehr dünn, was auch typisch für einen Eastwood Film ist. Doch auf dem zweiten Blick steckt viel Tiefe in der Handlung des Films. Vermutlich verstehen Texaner diesen Film besser, weil sie einfach aus dieser Gegend sind und die Sprache von dort sprechen und ihre Kultur einfach besser kennen und ihre Nachbaren die Mexikaner einfach besser verstehen. Als ruhiges Drama funktioniert der Film dank Eastwood Regie eigentlich sehr gut und wenn nicht diese überaus unglaubwürdige Romanze und die Mutter mit Ihren Verführungspielchen gegeben hätte, könnte man dieses Werk durchaus höher bewerten (auch wenn der "Eastwood-Bonus" zum tragen käme). Doch mit letzterem Handlungsstrang hat sich der betagte Mann keinen Gefallen mit getan. 

6,5/10

Von WARNER BROS. Home Entertainment gab es den Film exklusiv im limitierten Steelbook.

Quellen:
Inhaltsangabe:
Warner Bros.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen