Kenza (Camélia Jordana) und Yaël (Esther Garrel), zwei junge Frauen aus Frankreich, schließen sich einer internationalen Brigade von Soldatinnen an, die die kurdischen Widerstandskämpfer bei ihrem Krieg unterstützen wollen. Bei ihrer Mission treffen sie auf Zaran (Dilan Gwyn), die zu der verfolgten Minderheit der Jesiden gehört. Trotz ihrer verschiedenen kulturellen Hintergründe entdecken die Waffenschwestern im Kampf ihre gemeinsame Stärke...
In "Operation Red Snake: Band Of Sisters" folgt der Zuschauer einer reinen Frauen-Brigade, die zusammen mit kurdischen Kämpfern gegen deren Feinde antreten. Der französische Film fällt einerseits durch die Begegnung mit frauenfeindlichen Fanatikern auf, ist aber in den ruhigen Momenten interessanter, wenn es um die Situation vor Ort und die einzelnen Motivationen geht. Auch die Absicht, den Kämpferinnen für ein freies Kurdistan eine Ehre zu erweisen, ist durchaus lobenswert. Doch die filmische Umsetzung ist gründlich misslungen. Das Drehbuch gleicht einem schnulzigen und pseudo-revolutionären Groschenroman. Dafür sorgen absurde Szenen und tatsächlich billige Konstruktionen, die kaum Sinn enthalten.
Ein Beispiel: Die Kämpferinnen marschieren uniformiert und schwerbewaffnet durch die Berge und verkünden voller Inbrunst die Parole "Wir gehen an die Front!". Doch dann finden sie eine Schwimmbad-ähnliche Wasserstelle, hüpfen quietschvergnügt hinein und planschen wie bei einem Badeausflug albern herum. Von der "Front" ist keine Rede mehr. Ähnlich verläuft es beim militärischen "Drill": Tatsächlich nur als "niedlich" zu bezeichnende Kletterübungen, untermalt von seichter Popmusik. Die meisten Dialoge bestehen aus hohlen und geschwollenen Phrasen. Bisweilen kommt "Operation Red Snake" also schon recht kitschig und übertrieben rüber, was dem Ganzen ein wenig die Glaubwürdigkeit nimmt und nicht zu den manchmal recht grausamen, aber sicherlich realistischen Szenen passt. Ist der Film jetzt schlecht? Mitnichten, man ist ja auf der Seite dieser Frauen, die gegen ihre Unterdrücker aufbegehren und freut sich natürlich, wenn sie es ihnen heimzahlen. Zudem ist die wohl dosierte Action gut inszeniert, die Leistung der Darstellerinnen und Darsteller ist ordentlich, Setting und Ausstattung passen.Aber ob sich die echten Widerstandkämpferinnen in diesem recht einseitigen Heldenepos wirklich wieder erkennen, mag durchaus angezweifelt werden.5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Films
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