Ein rücksichtsloser, aber ehrenwerter Bandenführer wird kurz nach seiner Verhaftung in seiner Gefängniszelle kaltblütig umgebracht. Für die rachedurstige Tochter des Gangsters kommt nur der junge Polizeihauptmann Ip Man (Yu-Hang To) als Mörder infrage, der ihren Vater einsperren ließ. Ip Man wird gezwungen, seinen Dienst zu quittieren, und muss sich und seine hochschwangere Frau gegen die brutalen Angriffe der Gang verteidigen. Damit nicht genug: Die Ankunft der japanischen Armee steht bevor und der hinterlistige Major Tokugawa hat ganz eigene Pläne mit dem jungen Kung-Fu-Kämpfer...
Dass die Action im Kampfkunstkino oft wichtiger als die Story ist, ist bekannt. Doch "Ip Man: Kung Fu Master" ist ein derart schludrig erzählter Vertreter seines Genres, dass es dem Fass den Boden ausschlägt. Aufgrund scheinbar wahlloser Zeitsprünge wirkt es, als hätte man nachträglich mehrere Minuten aus dem fertigen Film herausgekürzt, um eine knackigere Laufzeit zu erhalten. Doch dadurch muss sich der Zuschauer die Zusammenhänge oft zusammenreimen. Zudem ist Yu-Hang To so uncharismatisch, dass man ihm den Ip Man nicht wirklich abnehmen will. Hier fehlt allein Donnie Yen. Außerdem presst Regisseur Liming Li so viele Handlungsstränge in gerade einmal 80 Minuten, dass er keiner Geschichte so wirklich gerecht werden kann. Lediglich die gezeigte Kung-Fu-Action rettet den Film ein klein wenig. Den Drive der "offiziellen" "Ip Man"-Filme mit Donnie Yen haben die Kampfszenen nicht, auch die Inszenierung ist nicht immer so klar und dynamisch wie dort. Der Auftakt, in dem sich Ip Man durch die Axt-Gang pflügt, jene Szene, in der er die Tochter des Gangsterbosses vor Verrätern beschützt, und natürlich der Final Fight gegen den japanischen Karatemeister machen auf jeden Fall etwas her, hieven den Streifen aber kaum übers Mittelmaß. Denn diese Handvoll gute Kampfszenen entschädigen nicht für diesen konfus erzählten, unsouverän inszenierten, klischeehaften und phasenweise stinklangweiligen Martial-Arts-Actionstreifen, der nur ein müder Ableger ist und dem Namen "Ip Man" kaum gerecht wird.
4,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
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