Irgendwo in Osteuropa: Carole (Zoé Félix) ist eine junge Ärztin, die für eine humanitäre Organisation arbeitet. Nachdem sie ihre Mission abgeschlossen hat, wollen sie und ihre beiden Kollegen Mathias (Eric Savin) sowie Samir (Arié Elmaleh) das Land mit dem Auto verlassen. Auf dem Heimweg biegen sie jedoch wegen einer Straßensperre, auf deren Beendigung sie nicht warten wollen, falsch ab und verirren sich in den kleinen Straßen mitten in der Einsamkeit des Landes. Der Versuch nach dem Weg zu fragen, entpuppt sich als gefährliches Unterfangen. Kurz nachdem sie an einem einzeln gelegenen Haus angehalten haben und wieder weitergefahren sind, werden sie in einem Wald von bewaffneten Männern mit Sturmhauben gestoppt, gefangen genommen und in einem Kellerverlies eingesperrt. Erst nach und nach erkennen die Eingekerkerten, was ihre Entführer wirklich mit ihnen vorhaben.
Der Beginn ist vielversprechend und die drei Ärzte werden sympathisch eingepflegt, wodurch man als Zuschauer die Hoffnung hegt, dass sich die Bindung umso mehr festigt, wenn der Ernstfall eintritt. Allerdings wird sich einige Zeit genommen, um die Gefangenschaft zu beleuchten, die mehr auf das psychische als auf das physische Leid abzielt. Besonders spannende Momente werden währenddessen nicht geschaffen, aber Erinnerungen an "Martyrs" werden wach. Die Charaktere entwickeln sich während der Gefangenschaft jedoch nicht ausreichend markant, um näheren Bezug zu ihnen aufbauen zu können. Lediglich Carole bekommt den Hintergrund eines traumatischen Erlebnisses aus der Kindheit, der ihre Rolle eindeutig positioniert und eine Konfrontation mit ebenjenen unausweichlich macht. Bis die Chance gekommen ist, die Flucht zu ergreifen, kämpft man demnach mit etwas Monotonie. Das letzte Drittel nimmt jedoch ordentlich Fahrt auf und stellt unter Beweis, dass die Franzosen Terrorkino beherrschen. Leider ist der überzeugungskräftige Akt bei "Caged" nur von kurzer Dauer, sodass das Gesamtwerk letzten Endes zwar als äußerst solide bezeichnet werden, jedoch nicht bei den großen Jungs mitspielen kann.
6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Films
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