Als sich drei maskierte Männer in das Haus des wohlhabenden Bio-Mediziners Jonhn Pontecorvo (David White) wagen, ahnen sie noch nicht, welchen Verlauf die noch junge Nacht annehmen wird. Denn für die sadistischen Gangster, deren Vorliebe es ist, reiche Familien auszurauben und zu töten, wendet sich das Blatt im Haus der Pontecorvos. Denn plötzlich sind sie es, die um ihr Leben fürchten, als übermenschliche Wesen im Dunkel der Nacht auftauchen. Die Karten sind neu gemischt - jetzt heißt es nur noch überleben!
"Beautiful People" macht schon zu Beginn keine Gefangenen. Der Zuschauer darf hier dem grausamen Treiben der Protagonisten beiwohnen und dabei Vergewaltigung und Mord frönen. Schnell macht Regisseur Brini Amerigo, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, klar, dass er das Genre "Home Invasion" ziemlich ernst nimmt. Er stellt unsere "Helden" als verachtungswürdigsten Menschen dar, die man sich nur vorstellen kann. Als Zuschauer empfindet man absoluten Ekel vor diesen niederträchtigen Figuren, was wahrscheinlich auch der gewünschte Effekt ist. Allerdings sind das eben nicht die Art von Figuren, zu denen man irgendeine Empathie empfinden kann. Dabei gab es in der Vergangenheit genug Beispiele, in denen man es geschafft hat, typische Antagonisten mit den nötigen Ecken und Kanten auszustatten, um sie für das Publikum interessant zu machen. Darauf verzichtet "Beautiful People" gänzlich, denn auch die Familie, die noch in das Zentrum der recht dünnen Handlung rückt, hat weit weniger Interessantes zu bieten, als die Gangster. Die dürfen wenigstens mit einem überproportionierten Maß an Sadismus zu Werke gehen, dass man wenigstens eine Form von Interesse für die Psychosen der Charaktere entwickelt. Natürlich will der Film kein Bildungsroman sein, sondern ergötzt sich am grenzenlosen Nihilismus. Und wenn der Gore-Hound befriedigt werden soll, dann werden, im wahrsten Sinne des Wortes die Zombies aus dem Keller geholt, damit man noch die nötige Portion Gekröse serviert bekommt. Das geht auf Kosten von Figurenentwicklung und Spannung, die in den schmalen 75 Minuten Laufzeit auch einfach keinen Platz haben. Lediglich eine Figur, nämlich die des Brett, bietet Raum für mehr als nur Bösartigkeit. Doch dieses Element wird verschenkt und in einer nicht nachvollziehbaren Entwicklung sogar aufs ärgerlichste versaut.
Immerhin serviert Regisseur Amerigo handgemachte Splatter-Effekte und ganz nettes Make-Up, was heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist. Abseits dessen erzeugt aber weder der lasche Digi-Cam Look, noch die lieblose, wahrscheinlich auch durch das geringe Budget bedingte, Ausstattung, irgendeine Form von Atmosphäre. Auch in Sachen Kamera und Schnitt stellt sich immer mehr heraus, dass man es hier eher mit einem nicht sonderlich ambitionierten Projekt zu tun hat, welches gänzlich auf Abscheulichkeiten setzt. Dagegen machen die Darsteller einen brauchbaren Job, vor Allem die bösen Psychopathen besitzen eine gewisse Präsenz. Gerade Danny Cutler spielt ganz gut auf und man nimmt ihm den Fiesling jeder Zeit ab. Dagegen stinken aber leider auch die Opfer ab, deren Darsteller ebenso wie die Figuren, keine Akzente setzen können. Der italienische Splatter-Schocker ist unterm Strich eine weitere Low Budget-Produktion, die sich statt Handlung, Charaktere und Spannung gänzlich auf nihilistische Gewalt setzt. Die ist allerdings ganz gut gemacht und vor allem für Splatterfreunde unterhaltsam.5,5/10
In der ungeschnittenen Version von EXESSIVE PICTURES im limitierten Mediabook erschienen:
Quellen:
Inhaltsangabe: Excessive Pictures
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