An den Feiertagen ist stets die Hölle los. Ganz im Sinne dieses Mottos widerfahren den Menschen in der Kompilation „Holidays“ schreckliche Dinge an Festtagen wie Valentinstag, Weihnachten oder auch an Halloween. Dabei gibt’s in der Horrorkomödie acht Episoden von verschiedenen Regisseuren: Während der schmierige und sich stets aufspielende Pornoproduzent Ian (Harley Morenstein) am Abend vor Allerheiligen eine neue Erfahrung in Sachen Schmerzen macht, endet das Treffen mit dem Osterhasen für die Betroffenen in einem schieren Albtraum. An Heiligabend kann so einiges schief gehen: Die Erfahrung macht auch ein verzweifelter Vater (Seth Green), der sich auf gemeine Weise das letzte Exemplar eines beliebten Weihnachtsgeschenkes schnappt. Außerdem verläuft die Schwangerschaft einer Lehrerin nicht so wie erwartet und in der Wüste Kaliforniens wütet ein seltsamer Kult. Ein wütendes Mobbing-Opfer begeht eine unvorstellbare Verzweiflungstat und die rebellische Carol (Jocelin Donahue) erhält eine Botschaft ihres totgeglaubten Vaters. Zu guter Letzt schlägt ein Psycho-Killer an Silvester zu – und bekommt sogleich die blutige Retourkutsche...
"Holidays" ist eine aus 8 Episoden bestehende Anthologie aus Kurz-Horrorfilmen von unterschiedlichster, mittlerer Qualität. Quasi eine kleine Wundertüte aus verschiedenen Filmen, von denen kein einziger auch nur ansatzweise so hochwertig wäre, wie man es sich wünschen würde und auch keiner so schlecht, dass man den Film, der ohne Rahmenhandlung auskommt, in die Tonne treten müsste. Manche der Kurfilme bieten sogar Potential zu einer größeren Story.
In "Valentinestag"/"Valentine's Day" geht es um Mobbing und den berühmten letzten Satz zuviel, der eine Schülerin veranlasst, ihrem "Crush", dem Coach einer Schwimm-Mannschaft, das Geschenk seines Lebens zu bereiten - allerdings anders, als er sich das dachte. Sehr vorhersehbar und wenig innovativ, als Einstieg allerdings völlig okay. - 5/10
Mit "St. Patrick's Day" bekommt man eine wortwörtlich unheilschwangere Geschichte, die sehr vielversprechend und mysterös beginnt,
doch mit ihrem lachhaft dargestellten Verlauf von einer völlig euphorischen Schwangeren, und ihrem erwartbaren Finale sämtliches Potential
abtreibt. Vor allem weil noch religiöse Symbolik mitmischt und der Anblick des Erzeugers der Lächerlichkeit noch die Krone aufsetzt. - 3,5/10
"Ostern"/"Easter" zeigt eine unheimlich-skurrile Auferstehung eines Zombie-Jesu Christi-Hasen mit einem wirklich gelungenem Schreckmoment und einem etwas zu albernen Ende. Getreu dem Motto "nicht immer alles zu wörtlich nehmen" deutet sich aber der bitterböse Twist schon gleich nach 2 Minuten Laufzeit an. Das hätte man besser lösen können. - 6/10
"Muttertag"/"Mother's Day" setzt die unheilschwangeren Geschichten dieser Anthology um eine jungen Frau, die scheinbar schon beim bloßen Anblick durch einen Mann befruchtet wird, fort, bedient sich aber anderer Ansichten und setzt ihre Geschichte um einen Hexenkult gelungener, ansprechender und gruseliger um, lediglich das Ende ist zu fad. - 6/10Das Segment "Vatertag"/"Father's Day" punktet mit stetig zunehmender dunkler Atmosphäre, während man eine Frau begleitet, die ihren über alles geliebten, totgeglaubten Vater so unendlich vermisst. Das ist alles so lange spannend und weckt sogar Traurigkeit, mit toller Musik und mystischer Atmosphäre - und setzt mit dem Finale einen schönen, unerwartbaren Schlußpunkt. - 7/10
"Halloween" merkt man an, welcher diesen Beitrag zu "Holidays" geleistet hat. Herrlich böse, mit tiefschwarzem Humor zeigt Kevin Smith einen süß-sauren Beitrag um eine fiese Rache an einem CamGirl-Portal-Betreiber, der seine Mädchen nicht mit dem nötigen Respekt behandelt und diese es ihm auf möglichst kranke Art und Weise heimzahlen... - 7,5/10
"Weihnachten"/"Christmas" befasst sich mit einer neuen VR-Brille namens UVU, die es dem "Spieler" ermöglichen, die Welt durch die Augen eines anderen zu sehen. Nach einem schon etwas sehr bösen Beginn steigert sich das ganze Ding zu einer Art Vergangenheitsbewältigung - allerdings aus anderer Perspektive. Und plötzlich lernt man einen eigentlich vertrauten Menschen von einer völlig anderen Seite kennen... - 6,5/10
Mit dem letzten Segment "Silvester"/"New Year's Eve" begleitet der Zuschauer dann noch ein Paar im scheidenden Jahr und erlebt ein mörderisch-spaßiges Überraschungs-Date, welches das Jahr recht charmant ausklingen lässt - zumindest für den Zuschauer. Denn es stellt sich recht schnell die Frage: wer ist hier eigentlich das Opfer? - 6/10
Alles in allem ist "Holidays" nicht der ganz große Wurf, doch weil die Geschichten nicht übermäßig lang sind, kommt auch kaum Langeweile auf. An vielen Ecken und Ende hätten sich die Regisseure noch etwas mehr trauen dürfen, doch letztlich lässt einen die Anthology mit einem zufriedenen gefühl zurück. Happy Holidays"
6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Meteor Film
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