Als eines Tages eine Flaschenpost auf dem Schreibtisch der Ermittler Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas) und Assad (Fares Fares) landet, stehen sie vor einem Rätsel. Nur mit der Hilfe ihrer Assistentin Rose (Johanne Louise Schmidt) schaffen sie es, die Botschaft zu entschlüsseln: Es handelt sich um den Hilfeschrei zweier Jungen, die vor Jahren spurlos verschwunden waren, aber seltsamerweise niemals als vermisst gemeldet wurden. Ihr letztes Lebenszeichen wurde mit menschlichem Blut geschrieben - etwa mit ihrem? Schnell eröffnen sich neue Fragen, denen die Beamten nachgehen müssen. Wer sind die zwei Jungen? Und warum haben deren Eltern nie der Polizei mitgeteilt, dass ihre Kinder verschollen sind? Wenig später kommt es zur Entführung der Geschwister Magdalena (Olivia Terpet Gammelgaard) und Samuel (Jasper Friis Møller) durch den jungen Missionar Johannes (Pål Sverre Hagen). Der Fall offenbart erschreckende Ähnlichkeiten zum Flaschenpost-Rätsel, auch weil die Eltern - Bauer Elias (Jacob Lohmann) und seiner Frau Rakel (Amanda Collin) - wieder keine Anzeige erstatten. Für Mørck und Assad steht damit fest, dass wohl seit Jahren derselbe Täter sein Unwesen treibt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Auch "Erlösung" ist wieder ein
erstklassiger Thriller geworden, der eine spannende Geschichte
erzählt, mit zwei fantastischen Charakteren glänzt und einen
fantastischen, wenngleich sofort als solchen zu erkennenden Bösewicht hat. Was sich bei dritten Fall von Carl und Assad bemerkbar macht, ist der
Regiewechsel, der, obwohl er sich am Stil der vorangegenagenen Filme
orientiert, einfach anders ist, weit weniger dynamisch. Und das, obwohl
es das Thema überhaupt nicht ist. In einem krassem Kontrast zu Szenerie
ermitteln Mørck und Assad, die erneut grandios von Nikolaj Lie Kaas und
Fares Fares verkörpert werden. Zwar ist der Film der bisher schwächste der
bisherigen Reihe, aber in Anbetracht dessen, dass die beiden Vorgänger
fast perfekte Filme waren, hat dieser Aspekt kaum Bedeutung. Die dritte Jussi-Adler-Olsen-Verfilmung
besitzt einen sehr
geradlinigen Plot, der keinen doppelten Boden hat. Doch was inmitten der
religiösen Idylle übrig bleibt, soll den Zuschauer schmerzhaft treffen
und mit seiner Düsternis voll in die Fresse hauen.
Wie schon in den ersten beiden Teilen wird in die finsteren Abgründe von
Menschen geschaut - eines der Hauptmerkmale dieser skandinavischen
Thriller-Serie.
Doch anders als bei den beiden Vorgängern, in denen sehr viel mit Rückblicken der Fall aufgerollt wurde, wird sich bei diesem Fall eher in der Gegenwart aufgehalten. Mit Ausnahme von ein paar kleinen Schnipseln, sieht der Zuschauer kaum Rückblenden. Schade eigentlich, denn genau dieser Stil war sehr authentisch für diese Reihe. Trotzdem ist auch "Erlösung" wieder unbeschreiblich spannend geworden. Der besonders düstere Touch passt wie immer hervorragend zum Thema und trotzdem hat der Film auch angenehmen lakonischen Humor. Zudem erwischen einige wirklich verstörend-brutale Szenen den Zuschauer kalt. Der dritte filmische Fall von Assad / Mørck kombiniert genauso wie seine Vorgänger in Optik und Handlung Schwermut mit Thrill. Eingebettet in eine (natürlich) triste dänische Provinzlandschaft, wo das hellste noch die strahlend-gelben Rapsfelder sind. Im europäischen Norden hausen strenge Freikirchler, deren Glaube für die abgründigen Taten eines Serienkillers missbraucht wird. Auch das Ermittleduo verstrickt sich angesichts dieser finsteren Glaubensstrukturen schnell in einen Diskurs zwischen nüchtern-depressiven Atheismus und wohlwollend-guter, christlicher Religion.
Der Antagonist, der
der bisher beste Schurke dieser Reihe ist hat nur ein Problem: So kaltherzig er hier auch
gespielt wird, ist es doch etwas schade, dass mit trauriger
Dreistigkeit hier auf küchentischpsychologischen Niveau dem Monstern
seine Monstrosität zugeschrieben wird. Der große Showdown ist dann leider an
einer Stelle auch nicht konsequent genug. Doch der dritte Teil der berühmten Adler-Olsen Reihe ist dennoch
ein richtig starker Film geworden. Zwar kommt der Film nicht ganz an "Erbarmen" und
"Schändung" heran, aber er bleibt ein super spannender Thriller, mit zwei
erstklassigen Hauptdarstellern und einem atemberaubenden Bösewicht.
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
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