Freitag, 24. September 2021

Infinite (2021)

https://www.imdb.com/title/tt6654210/

Sein ganzes Leben ist ein einziges Mysterium: Evan (Mark Wahlberg) hat stets geglaubt, schizophren zu sein. Durch die Einnahme zahlreicher Medikamente versuchte er Tag für Tag, sein Leben in geregelten Bahnen zu halten, während er sich mit dem Schmieden von Samurai-Schwertern nach alter japanischer Tradition über Wasser hält, die er an Gangster verkauft. Dann wird Evan jedoch eines Tages von der Polizei erwischt und im Gefängnis von einem mysteriösen Mann namens Bathurst (Chiwetel Ejiofor) verhört, der Evan enthüllt, dass seine vermeintlichen Halluzinationen echte Erinnerungen an zuvor gelebte Leben sind. Er ist ein Infinite und gehört zu einer Gruppe von etwa 500 anderen Menschen, die auf alles Wissen zugreifen können, das ihre Seelen jemals in früheren Epochen und Identitäten gesammelt haben. Doch Bathurst und seine Anhänger wollen den Kreislauf der Reinkarnation durchbrechen. Glücklicherweise wird Evan von der Infinite Nora Brightman (Sophie Cookson) und ihrem Team befreit, die Bathurst aufhalten wollen...

Filme von Antoine Fuqua gehen eigentlich immer. "Replacement Killers", "Tränen der Sonne", "Training Day", "Shooter" oder "The Equalizer" - um nur einige derer zu nenen, die unter der führenden Feder von Fuqua entstanden. Doh in den letzten Jahren hat man zunehmend das Gefühl, dass sich Fuqua auf Massenabfertigung konzentriert - wodurch auch die Qualität seiner Filme leidet. "Infinite" ist, das muss man leider sagen, nicht gerade ein Meisterwerk geworden, jedoch unterhaltsam, weil das Actionfeuerwerk fehelnde Substanz in der Story gut zu kaschieren weiß. Im Allgemeinen gibt es bei den Filmen von Anoine Fuqua ein Gesetz des abnehmenden Ertrags: Je mehr die Action im Mittelpunkt steht, desto weniger beeindruckend ist der Film. "Infinite" folgt einer extrem albernen Prämisse: Eine Gruppe, die sich "Infinites" nennt, existiert insgeheim getrennt von der Menschheit und erwirbt Wissen und Macht aus vergangenen Leben, um zu einer Art von Superwesen zu werden. Das ist extrem 90er-Jahre-Schinken, aber mit der ganzen Ernsthaftigkeit von 2021.

Allein das Ausmaß der Exposition ist lächerlich. Was eine "John Wick"-esque, mysteriöse Welt hätte sein können, wird mit Übererklärungen zugestopft, einschließlich eines Voiceovers zu Beginn, das erklärt, was "Infinites" sind, und das mit dem Gusto einer desinteressierten Partei vorgetragen wird. Es ist ein Relikt aus der Zeit, durch und durch. Man kann viele Sensibilitäten der 90er und 2000er Jahre im Rahmen des Stils, der Dialoge und der Darbietungen erkennen. Einerseits mit einer wunderbaren Weltgestaltung, andererseits mit einer zu platten Darbietung der Charaktere. Das ist keine gute Mischung, denn die beiden Konzepte prallen ständig aufeinander. Man kann förmlich sehen, wie Wahlberg als Held auf der Leinwand nach seinem Gehalts-Scheck greift, und er ist für die Rolle des Evan McCauley völlig fehlbesetzt. In einigen der alberneren Actionszenen kann man sehen, was Fuqua damit bezwecken wollte, aber Wahlberg saugt das Leben aus dem Film. In einer anderen Welt hätte der Zuschauer die ursprüngliche Wahl von Chris Evans gehabt, der vermutlich ein wenig Persönlichkeit in die absurde Erzählung hätte bringen können.

Chiwetel Ejiofor hingegen ist eine wahre Freude. Es ist fast so, als würde Ejiofor in einem anderen Film mitspielen, wenn er in der Rolle des schnauzbärtigen "Bathurst 2020" (ja, das ist ein echter Name) sein Bestes gibt. Die Figur ist von Ian Shorr einfach so wahnsinnig gut geschrieben, dass sie aus dem Bildschirm springt, und es gibt keine Chance, dass Ejiofor ihr nicht seinen eigenen Stempel aufdrückt, in der Annahme, dass "Infinite" ein Riesenerfolg werden würde. Das ist mit das beste Schauspiel, das man seit Jahren in einem Actionfilm gesehen hat. Wäre "Infinite" vor etwa 30 Jahren, mit jemandem, der charismatischer ist als Wahlberg, veröffentlicht worden, hätte er vielleicht ein Leben als Kultfilm gefunden. Stattdessen erinnert er mich an eine schlechte Imitation von Projekten wie "Equilibrium", nur ohne Christian Bale und Gun Kata, die ihn über das Mittelmaß hinausheben.

5,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Paramount Pictures

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