Donnerstag, 9. September 2021

In The Electric Mist - In The Electric Mist: Mord in Louisiana (2009)

https://www.imdb.com/title/tt0910905/

In New Iberia (Louisiana) geht ein Frauenmörder um. Auf dem Heimweg von einem Tatort hält Detective Dave Robicheaux (Tommy Lee Jones) den Hollywoodstar Elrod Sykes (Peter Sarsgaard) an, der betrunken ist. Der Schauspieler dreht in der Nähe einen Film, mitgesponsert vom Mafia-Boss "Baby Feet" Balboni (John Goodman). Sykes erzählt Dave von der angeketteten Leiche eines Schwarzen, die er in einem Sumpf gesehen hat. Damit wühlt er Erinnerungen aus Robicheauxs Vergangenheit auf. Der Polizist ist sich sicher, dass die Morde des Serienkillers und das gut 40 Jahre zurückliegende Verbrechen einen Zusammenhang haben... 

Dieser mässig spannende Streifen beruht auf dem Roman "Im Schatten der Mangroven" ("In the Electric Mist with Confederate Dead") des US-amerikanischen Krimiautors James L. Burke. Ohne Kenntnis des Buches ist es schwer zu sagen, wie treu die Verfilmung von Bertrand Tavernier der Romanvorlage folgt. Doch eines lässt sich anhand des Films konstatieren: Vollständig zu überzeugen weiß der Film nicht.

Tommy Lee Jones spielt mal wieder den knorrigen, coolen Ermittler, der seinen eigenen Regeln folgt und sich nicht davor scheut, sich mit anderen anzulegen, aber gleichzeitig ein großes Herz hat. Natürlich hat er (wie man es von Filmen dieser Art gewohnt ist) mit den Schatten der Vergangenheit zu kämpfen... und natürlich, die verständnisvolle, ihn liebende Ehefrau und ein goldiges Mädchen (was gleichzeitig seine Schwachstelle ist) gibt es natürlich auch. Gewohnt souverän agiert John Goodman als schmieriger, leicht aufbrausender Gangsterboss und Ned Beatty ist in der Standardrolle des gewissenlosen Mächtigen zu sehen, der Dreck am Stecken hat. Die blumigen Off-Kommentare des Helden, die seit den alten Humphrey Bogart-Filmen in keinem guten Ermittlerfilm fehlen dürfen, gibt es natürlich auch. Angenehm ist, dass Bertrand Tavernier sich hier trotz der schweren Thematik nicht dazu verleiden ließ, einen düsteren Thriller mit übertriebenen Ekel- oder Splatterszenen zu machen, ja irgendwie wirkt der ganze Film in einer gewissen Weise erstaunlich locker und leicht inszeniert. Dies mag am Spiel der Darsteller liegen, den teilweise recht verschrobenen Charakteren, dem Setting oder auch an dem guten, bluesigen Soundtrack. Doch die Art des Storytelling und der Unart, Handlungsstränge anzureissen, sie dann aber - mehrfach - nicht zu Ende zu führen, mag gewollt sein, ist aber genau so nervig. Davon ab ist "In The Electric Mist" trotzdem interessant und unterhaltsam.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Koch Films

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen