http://www.imdb.com/title/tt0139654/
So hatte sich Jake Hoyt (Ethan Hawk) seinen ersten Arbeitstag als
verdeckter Ermittler nicht vorgestellt. Sein Vorgesetzter Sergeant
Harris (Denzel Washington) interpretiert das Gesetz auf seine eigene
Art, die oft mit dem kollidiert, was Jake gelernt hat - frei nach dem
Motto: "Nur wenn Du selbst wie ein Wolf bist, kannst Du einen Wolf
fangen." Zuerst ist Jake von Harris impulsiver Art fasziniert. Doch bald
wird ihm klar, dass sein Chef im Laufe der Jahre eine sehr fragwürdige
Moral entwickelt hat. Beim Versuch, ihre unterschiedlichen
Rechtsauffassungen durchzusetzen, riskieren beide Cops Karriere und
Leben...
Mit "Training Day" gelang Antoine Fuqua ein Actionthriller mit 90er-Jahre Flair, der vielleicht nicht unbedingt mit einer ausgeklügelten
Story und vielen rasanten Szenen
glänzt. Nein, die harte Schiene fährt der kanadische Regisseur hier
sicher nicht. Vielmehr stehen in seiner dritten Regiearbeit knackige
Dialoge und ein für dieses Genre übernatürliches Schauspiel im
Vordergrund. Ethan Hawke wirkt zwar ab und zu etwas eindimensional,
größtenteils liegt das aber an der unglaublich guten
- nicht umsonst mit dem Oscar gewürdigten - Performance von Denzel
Washington. Diesen "Bad-Ass"-Faktor bringt er unglaublich gut rüber.
Seine knackigen Sprüche verleihen dem ansonsten recht humorlosen
Streifen einen gewissen Pepp. Das Besondere an "Training Day" ist, dass der Film tatsächlich nur an
einem einzigen Tag spielt. Der Film fängt an, wenn Hoyt zur Arbeit geht
und endet, wenn er nach Hause kommt. Dazwischen wird der Spannungsbogen enorm hoch gehalten und der
Film lässt einem eigentlich kaum Ruhepausen. Untermalt wird das ganze
mit dazu passender Hip Hop-Musik u.a. von Dr. Dre, der sogar eine kleine
Nebenrolle hat.
Immer wieder fragt man sich, in wie weit die Geschichte
eskalieren wird und ob die Dinge wirklich so sind, wie man sie dem Zuschauer
anfangs verkauft. Für fesselnde Spannung sorgen vor allem die immer wieder auftretenden wortreichen und gewandten
Konfliktsituationen zwischen Alonzo und Hoyt, deren Verlauf und Ausgang
aufgrund Alonzo's Unberechnbarkeit die meiste Zeit über ungewiss ist. Und natürlich
Alonzo selbst, dadurch, dass sich sein wahrer Charakter und seine
Absicht und Motivation erst langsam im Laufe des Films
herauskristallisieren, bis das Ganze schließlich in einem atemberaubenden
Finale aufgeklärt wird. "Training Day" ist knapp 2 Stunden lang absolute Hochspannung
auf allerhöchstem Niveau mit einem Denzel Washington, der sich hier
nochmal selbst übertrifft, obwohl sein schauspielerisches Talent immer ganz weit oben war. Ein äusserst eindrucksvoll inszeniertes Cop-Drama mit zwei überzeugenden Hauptdarstellern.
8/10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen