Polizist Zeke Banks (Chris Rock) und sein neuer Partner William Schenk (Max Minghella) untersuchen im Auftrag ihrer Chefin Capt. Angie Garza (Marisol Nichols) eine Serie grausamer Morde an Polizisten, die mit dem brutalen Tod von Detective Marv Bozwick (Daniel Petronijevic) in einem New Yorker U-Bahntunnel ihren Anfang genommen hat. Die Morde erinnern an die blutige Vergangenheit der Stadt, denn offenbar ist hier ein Nachahmer des legendäre Jigsaw-Killers am Werk, der auf die Korruption innerhalb der Polizei aufmerksam machen will. Bald muss Zeke nicht nur einsehen, dass ihnen der Mörder immer einen Schritt voraus ist, sondern auch erkennen, dass der Killer ein perfides Spiel mit ihm spielt. Zeke bittet seinen Vater, den angesehenen Polizeiveteranen Marcus Banks (Samuel L. Jackson), um Hilfe, doch plötzlich steht er mitten im Zentrum des morbiden Plans. Wird er lebend herauskommen (oder wenigstens mit allen Körperteilen)?
"Saw: Spiral" ist ein Spin-Off und der neueste Streich aus der "Saw'"Reihe; mehr Thriller als Horror, auch wenn selbstverständlich aus beiden Genres Elemente vorhanden sind. Eigentlich war die Story mit "Saw: Vollendung" plausibel zu Ende erzählt, der lose drangebastelte "Jigsaw" stellte das Publikum nicht zufrieden - dann aber kam Chris Rock. Der hatte wohl eine zündende Idee wie man der Reihe neue Impulse verleihen konnte, schrieb selbst das Drehbuch und übernahm die Hauptrolle, weshalb ihm Lionsgate wohl 20 Millionen US-Dollar in die Hand drückte - was "Saw: Spiral" zum Teuersten der ganzen Reihe macht. Das Resultat ist ein gängiger Polizeitthriller über ein Revier und insbesondere einen Ermittler, der es mit einem Serienmörder zu tun bekommt. In "Saw: Spiral" tötet ein Nachahmer Polizisten im Rahmen grausamer Fallen, um diese für eigene Verbrechen zu bestrafen. Der Film ist dabei so brutal wie eh und je, versucht dies aber mit einer gesellschaftskritischen Komponente und ein wenig Humor zu kombinieren. Das funktioniert zwar schon alles irgendwie, reißt einen aber nicht unbedingt mit, auch die Ermittlungen sind kaum der Rede wert."Saw: Spiral" besitzt damit zwar interessante Ansätze, scheitert jedoch leider an seinem viel zu abrupten Ende. Etwas mehr Zeit für die Story und Charaktere hätten dem Film nur gut getan. Dazu sind die Folterszenen zwar wieder etwas blutiger als bei "Jigsaw", im Vergleich zu den knallharten Unrated-Fassungen der früheren Teile aber immer noch viel zu harmlos. Chris Rock selber erscheint obendrein als zu flapsig für die ernste Rolle; ebensowenig wirkt Samuel L Jackson mit seiner gängigen Coolness ein wenig fehl am Platze. Die Akzentuierung hat sich eben doch ein wenig verschoben. Der Fluch der guten bzw. bösen Tat holt das Drehbuch jedoch insofern ein, dass der langjährige Fan dieser Reihe natürlich stets schon auf die verrücktesten Wendungen gefasst ist und insofern wirkliche Überraschungen kaum noch möglich sind. Dementsprechend fällt dann auch die Handlung aus: In halbwegs düsterem und grimmigem Tonfall werden zwar immer wieder Entwicklungen angetäuscht und es wird mit den Erwartungen der Zuschauer gespielt, bei den allermeisten alten Hasen unter den "Saw"-Zuschauern dürfte sich das Erstaunen über diverse Plotentwicklungen jedoch stark in Grenzen halten. Auch wenn hier nicht alles perfekt ist: Im Großen und Ganzen wird in "Saw: Spiral" passabler Fanservice geliefert, der - trotz einiger berechtigter Kritikpunkte - mit so manchen althergebrachten Qualitäten punktet. Und das, obwohl der finale Twist schon lange vor dem Ende zu erahnen ist. Daher dürfte dieser Film kaum eine ernsthafte Herausforderung für Kenner der Filmreihe sein. Man bekommt eben, was man erwartet. Mal wieder halbwegs gelungen, obwohl extrem absurd. Für Fans dürfte eine Sichtung ohnehin Pflicht sein; und wer die Reihe bisher nicht mochte, wird vermutlich auch weiterhin nicht zu überzeugen sein.
4,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Studiocanal
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