http://www.imdb.com/title/tt0455944/
Robert McCall (Denzel Washington) führt als Angestellter in einem
Baumarkt ein unscheinbares Leben. Was niemand weiß und wissen soll:
McCall ist ein ehemaliger Agent eines Spezialkommandos, hat seinen
eigenen Tod vorgetäuscht und versucht nun, seine neue Identität und sein
relativ friedliches Leben in Boston vor den Schatten der Vergangenheit
zu schützen. Doch seine zurückgezogene Lebensweise, seine
Ernsthaftigkeit und seine Liebe zur Gerechtigkeit machen ihn zu einem
ausgezeichneten Ermittler – und so kommt es, wie es kommen muss: Als die
junge Prostituierte Teri (Chloe Moretz) von ihrem Zuhälter Slavi (David
Meunier) verprügelt wird, greift McCall ein. Es gibt Tote und bald ist
die Russenmafia in Gestalt des furchteinflößenden Teddy (Martin Csokas)
hinter ihm her. McCalls Vergangenheit als "Equalizer" droht ihn
einzuholen...
"The Equalizer" ist nach "Training Day" also die erneute Zusammenarbeit zwischen
Denzel Washington und Regisseur Antoine Fuqua, also Grund genug zur
Vorfreude für mich. Den großartigen "Training Day" habe ich lange nicht mehr gesehen und daher freute ich mich in erster Linie auf einen erneuten Auftritt von Denzel Washington. Komisch, manchmal sprechen mich
reaktionäre Action-Reißer an, manchmal nicht. Für "The Equalizer" gilt
Ersteres, auch wenn der Film im Vergleich mit "Training Day" wesentlich minimalistischer ist.
Denzel Washington als "One-Man-Army" geht irgendwie immer. Ob Denzel
jetzt Bohrmaschinen durch Köpfe rammt, seine Wunden mit heißem Honig heilt oder
Korkenzieher zweckentfremdet, man verbringt mit ihm fast immer eine
feucht-fröhliche Zeit. Egal wie blödsinnig oder unlogisch "The Equalizer" (vor allem am Ende) wird, egal
wie klischeehaft der Akzent des Antagonisten klingt, Washington rettet durch seine Präsenz immer die Show.
Seine mannigfaltigen Fähigkeiten in der Zerstörung von Körpern werden
von Antoine Fuqua einfach zu schön reißerisch inszeniert als dass ich da
keinen Spaß haben könnte. Selten habe ich eine so perfekte Inszenierung von Kampf und Gewalt
gesehen, wobei der Film nie zu brutal wird, sondern fast schon kunstvoll
mit verschiedenen Perspektiven auf das Geschehen arbeitet. Manchmal bin ich da angetaner von der
Ästhetisierung von Gewalt, als ich es gerne zugeben möchte. Selbst die Musik (gerade am Ende) passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Die Kameraarbeit und der Schnitt tun ihr übriges.
Und wenn man bei Actionfilmen gerne mal sein moralisches Urteilsvermögen
ausschaltet und Russen-Klischees verarbeiten kann, dann kann man sich auch auf
einen extrem blutigen Genre-Kracher gefasst machen. Sicher, "The Equalizer"
versetzt allein schon wegen seiner eigentlich altbackene Story sicher keine Berge, aber in seinem beschränkten Universum funktioniert
er prächtig. Sei es die Coolness eines Denzel Washington, seien es die
überraschend gut gefilmten Actionszenen - ich empfehle den Film und manchmal
braucht man auch einfach viel stupides Geballer. Die Drama Elemente sind zwar kaum zu übersehen, verblassen allerdings
zugunsten eines etwas konstruierten aber dennoch sehr ansehnlichen Showdowns der
zwar dem schön subtilen Aufbau keinen Tribut mehr zollt, aber durchaus
zu verschmerzen ist. Alles in allem ein mehr als solides Action-Thriller-Drama, dass
durch seine Ästhetik und seinen Hauptdarsteller zu überzeugen vermag.
7,5/10
Exklusiv im Mediamarkt gibt es den Film mit einer Bonusdisk und diversen Features im Steelbook...
Quellen:
Inhaltsangabe: Sony / Columbia Pictures
Poster/Artwork: Sony / Columbia Pictures
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