https://www.imdb.com/title/tt5657846/Mittlerweile haben sich der spießige, übervorsichtige Brad Whitaker
(Will Ferrell) und der ebenso lässige wie draufgängerische Dusty Mayron
(Mark Wahlberg) miteinander arrangiert, die beiden ehemaligen
Streithähne teilen sich die Aufgabe des Vaters in der gemeinsamen
Patchwork-Familie: Brad ist zwar jetzt mit Dustys Exfrau Sara (Linda
Cardellini) verheiratet, aber um die drei Kinder kümmern sie sich alle
zusammen, was abgesehen von ein paar Sticheleien und
Meinungsverschiedenheiten gut funktioniert. Doch der Frieden gerät in
Gefahr, als sich über Weihnachten die Väter von Brad und Dusty
ankündigen: Mr. Whitaker (John Lithgow) ist sogar noch vorsichtiger und
emotionaler als sein Sohn und auch Mr. Mayron (Mel Gibson) stellt seinen
Nachwuchs als adrenalinstrotzender Macho locker in den Schatten...
Mit nur geringen Erwartungen, die aufgrund der Mittelmäßigkeit von "
Daddy's Home" geschärt wurden geht der zweite Teil der Väterzusammenkunft an den Start und setzt auf den gleichen Humor wie der
Vorgänger. Nicht jeder Gag zündet, die Grenze des guten Geschmacks wird
gerade noch überboten und trotzdem hat man etwas zu lachen. Insgesamt bleibt das Drehbuch ein Schwachpunkt dieser
Reihe, doch "Daddy's Home 2" hat mehr im Petto um das auszugleichen. Und das wäre in erster Linie die Besetzung. Es war schon ein kleiner
Geniestreich Mel Gibson und John Lithgow als die Väter zu besetzen.
Beide passen perfekt in ihre Rollen. Gibson hat sichtbar viel Spaß
daran, das Arschloch zu spielen und Lithgow macht als weinerlicher Mann
genauso viel Spaß. Die
Figurenzeichnung funktioniert nach Standard.
Sean Anders führte, wie schon beim Vorgänger, wieder die Regie und
schrieb auch am Drehbuch mit. "Daddy's Home 2" ist eine völlig
konventionelle Komödie geworden, die aber wenigstens nicht dauernd mit
der Moralkeule schwingt. So dürfen Boshaftigkeiten einfach mal so stehen
bleiben und in manchen Momenten wirkt das dann frisch, nur um im
Endeffekt doch wieder von der Vorhersehbarkeit eingeholt zu werden. Noch
etwas mehr Mut wäre hier angebracht gewesen, aber dann wäre es eben
nicht mehr so familientauglich geblieben. Wobei es trotzdem recht derbe
Gags gibt, die eher unter die Gürtellinie zielen. Leider funktioniert
das selten und aus Komödiensicht ist das deshalb oftmals enttäuschend.
Dass man das Ganze dennoch relativ sympathisch finden kann, ist wirklich nur den
Darstellern zu verdanken. Im Endeffekt hat man ein paar ganz nette,
chaotische Szenen kreiert und die 100 Minuten Laufzeit langweilen
selten, aber es gibt eben leider keine echten Highlights. Als
Weihnachtsfilm taugt das Ganze halbwegs etwas, weil hier immerhin ein
bisschen Stimmung aufkommt.
Damit bleibt "Daddy's Home"2" Komödien-Fast-Food. Schmeckt kurzzeitig
ganz gut, macht aber irgendwie nicht satt, aber immerhin ist er besser
als der
erste Teil. Die Story bleibt wenig originell und wird nur durch
vereinzelt kreative Ideen aufgewertet. Die Figurenzeichnung ist gänzlich
vorhersehbar und der Inszenierung fällt da nichts Besonderes ein. Bis
auf ein paar chaotische Szenen und etwas derben Humor gibt es da nichts
Erwähnenswertes. Allerdings macht die lustvoll agierende Besetzung
einiges wieder wett und Gibson/Lithgow sind ein echter Gewinn für den
Film. So bleibt im Endeffekt eine belanglose Komödie mit zu wenigen
guten Lachern, die von tollen Darstellern etwas gerettet wird. Nicht
wirklich gut, aber zu kurzweilig, um völlig zu enttäuschen. Man darf nur hoffen, dass es dann doch der letzte Teil der
Reihe war. Besser wird das Ganze wohl nicht mehr.
5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
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