Franck (Philippe Lacheau) fühlt sich noch nicht ganz angekommen im Leben, er hat zwar einen Job am Empfang eines Verlages, aber eigentlich will er seine Brötchen als Comic-Zeichner verdienen. Eine Frau fehlt auch noch an seiner Seite. Alles in allem könnte es also besser laufen - und das will das Geburtstagskind nun auch endlich selbst in die Hand nehmen: So fasst der gerade 30 Jahre alt Gewordene seinen Mut zusammen und will seinem Chef Marc Schaudel (Gérard Jugnot) seine Zeichnungen präsentieren, doch der hat für solche Dinge gerade gar keine Zeit, hat doch der Babysitter für seinen Sohn Remy (Enzo Tomasini) abgesagt. Kurzerhand wird Franck zum Aufpassen verdonnert. Nicht glücklich darüber willigt er ein, dabei wollen seine Freunde Alex (Julien Arruti) und Sam (Tarek Boudali) eigentlich seinen Geburtstag mit ihm feiern - und zwar in Form einer großen Sause. Wenn der Ehrengast des Abends nicht zur Party kommt, muss die eben zum Geburtstagskind kommen. Gesagt, getan: Die Gäste versammeln sich einfach auf dem pompösen Anwesen von Marc und Sprössling Remy wird mit Drogen ins Land der Träume geschickt. Chaos ist Programm: Der Papagei haut ab, Porzellan klirrt und plötzlich ist der Sohn vom Chef verschwunden. Doch die improvisierte Suchaktion im teuren (geklauten) Schlitten des Hausherren führt nur zu noch mehr Katastrophen
Die französische Found-Footage-Komödie "Project: Babysitting", eine Mischung aus "The Hangover" und "Project X" mit einer Prise "Bad Sitter", punktet mit einer wackeligen Prämisse (und einer wackeligen Kamera), ist aber letztlich zu schwungvoll und etwas zu wenig lustig. Das Spielfilmdebüt des aufstrebenden Comic-Stars Philippe Lacheau - der zusammen mit Nicolas Benamou Regie führte - ist ein passabler Versuch, das ausgefallene Party-Genre nach Europa zu bringen. Obwohl Frankreich als Land des guten Weins und der tadellosen Etikette bekannt ist, zeichnen die hier gezeigten sich ständig selbst filmenden Typen (und Mädels) ein ganz anderes Bild, und letztendlich zeigt "Project: Babysitting" aber nur, dass, egal wo man sich befindet, die wildesten (verrücktesten) Dinge passieren können.
Doch bevor es zum Eklat kommt, beginnt alles ganz ruhig: Sekretär und Möchtegern-Comiczeichner Franck (Lacheau) feiert mit seinen besten Freunden Ernest (Vincent Desagnat) und Sam (Tarek Boudali) seinen 30. Doch gerade als sie bereit sind, sich zu besaufen und vielleicht zu vögeln, zwingt Francks Chef Schaudel (Gerard Jugnot) seinen Angestellten, die Nacht als Babysitter für seinen verwöhnten Sohn Remi (Enzo Tomasini) zu verbringen, und lässt die beiden allein in seiner schicken Vorstadtvilla zurück. Als Schaudel und seine Frau (Clotilde Courau) am nächsten Morgen von der Polizei nach Hause gerufen werden, finden sie ihr Haus in Schutt und Asche und ihren kleinen Sohn verschwunden. Zusammen mit der Polizei entdecken sie eine Digitalkamera, und sehen auf dem Videoband, was genau passiert ist. Das ist sicherlich keine neue Prämisse und fühlt sich viel zu sehr nach Todd Phillips' Franchise an, um richtig originell zu sein. Aber Lacheau, Boudali und die anderen Autoren Julien Arruti und Pierre Lacheau schaffen es, ein paar Wendungen einzubauen, indem sie zwischen der Gegenwart und den Szenen in der Rückblende wechseln, wenn Hinweise auftauchen, und die Struktur nutzen, um ein paar gute Gags einzubauen.
Während das Tempo flott ist und die Überschneidungen clever, gibt es einfach nicht genug gute Gags, um den Film so lustig zu machen, wie er klingt, und anstatt auf ein knallhartes Finale abzuzielen, versuchen die Regisseure Lecheau und Benamou eine sentimentale Vater-Sohn-Geschichte einzubauen, die sich schon von weitem ankündigt. Es ist ein ungeschickter Versuch, das ganze Party-Getue zu entschuldigen, anstatt die Apokalypse heraufzubeschwören. In diesem Sinne erweist sich "Priject: Babysitting" als eine Art französischer Ausnahmefilm - insofern, als er ein Stück vom Partyfilm-Kuchen abhaben will.
6,5/10
Inhaltsangabe: EuroVideo
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