Nachdem eine Überdosis sie beinahe das Leben gekostet hätte, entkommt Laura Birch (Jemima Rooper) dem hohen Druck der Werbewelt, um zu ihren Wurzeln zurückzukehren. Laura nimmt die Einladung ihrer entfremdeten Mutter an und fährt nach Hause, in der Hoffnung, dass die Zeit in dem abgelegenen englischen Dorf dazu beigetragen hat, die Dämonen zu beruhigen, die in ihr wüten. Sie entdeckt bald, dass die Einwohner der Stadt alle ein finsteres Geheimnis hüten - ein Geheimnis, das nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihr eigenes Schicksal betrifft.
In dem Beitrag zum Folk-Horror-Genre unter der Regie von Ben Steiner geht es um eine junge Frau namens Laura (Jemima Rooper), die das Stadtleben hinter sich lässt, um mit ihrer entfremdeten Mutter Celia (Kate Dickie) aufs Land zu ziehen. In ihrem Heimatdorf Moorlinch Greinton angekommen, bereut sie schon bald ihre Entscheidung, an den Ort ihrer Kindheit zurückzukehren, als ihre Mutter zunehmend Züge einer Geistesgestörten annimmt wird und die Dorfbewohner ein erschreckend abnormales Verhalten an den Tag legen. Was hier vorgeht, ist also die große Frage und es ist für jeden eingefleischten Horrorfilmfan von Beginn an kein großes Geheimnis, dass Laura und ihre Mutter keine sehr glückliche Beziehung haben und Lauras toter Vater die Hauptschuld an den schrecklichen Ereignissen im Dorf tragen muss. Abgesehen von diesen oberflächlichen Handlungsdetails ist es unschön, mehr von der Geschichte zu veraten, außer dass man einen großen Bogen um ihn machen sollte, wenn man eine Phobie vor Würmern oder eine Abneigung gegen Bodyhorror hat. Doch leider ist "Matriarch" auch ein Film, den man am besten meidet, wenn man etwas Gruseliges sehen möchte. Obwohl alle Zutaten für einen guten Horrorfilm vorhanden sind - grausame Todesfälle, heidnische Kulte, die an Opfer glauben, seltsame Dinge, die auf dem Grund eines Gartens lauern - gibt es nur sehr wenig Spannung, so dass man sich zwar ein wenig mulmig fühlt, aber richtige Furcht versteht der Film nicht zu verbreiten. Ist man hingegen auf der Suche nach etwas Bizarrem, dann kann man diesen Film vielleicht sogar schätzen. Dieses Dorf ist voller seltsamer Ereignisse, wenn man die Geduld hat, bis zum Ende durchzuhalten. Ohne zuviel verraten zu wollen, ist eine Szene, in der eine Frau eine Kirchengemeinde mit schwarzem Glibber aus ihren Brüsten füttert, noch nicht einmal der verstörendste Anblick im Film und so sollte auch klar sein, dass der Streifen niemals als "vorhersehbar" eingestuft werden kann.
Daher ist dieser Film recht einprägsam, auch wenn er weit davon entfernt ist, ein Klassiker des Genres zu sein. Er ist stellenweise unheimlich atmosphärisch und die Bilder sind angemessen düster, aber es gelingt ihm nicht nur nicht, gruselig zu sein, sondern auch, eine befriedigende Geschichte zu liefern. Wer abstrakte Enden hasst, wird mit "Matriarch" ein Problem haben, denn der Schluss der Geschichte ergibt nicht viel Sinn, trotz der Versuche, die mysteriösen Vorgänge im Dorf vorher zu erklären. Ein weiteres Problem ist das Fehlen einer Hintergrundgeschichte für die Mutter-Tochter-Beziehung, die im Mittelpunkt der Geschichte steht. Man erfährt, dass Lauras Kindheit traumatisch war und dass ihre Mutter dafür größtenteils verantwortlich war. Aber man weiß nie genau, was zwischen den beiden vorgefallen ist und warum es so schlimm war, dass Laura beschloss, so lange von ihrer Mutter getrennt zu leben. Trotz dieser Enttäuschung ist die schauspielerische Leistung sowohl von Rooper als auch von Dickie in Ordnung, so dass man sich in ihre schwierige Beziehung hineinversetzen kann, auch wenn man nicht viel über die beiden Figuren erfährt. Die schauspielerische Leistung scheint an anderer Stelle weniger gut zu sein, obwohl das vielleicht etwas hart ausgedrückt ist, denn einige der Nebenfiguren sind dünn geschrieben, mit Dialogen, die weit weniger gehaltvoll sind als die der beiden Hauptdarsteller. Da die Schauspieler, die die Dorfbewohner spielen, auch nicht viel mehr tun müssen, als seltsam und kalt und distanziert auszusehen, ist es kaum verwunderlich, dass ihr Spiel hölzern wirkt, auch wenn es das vielleicht nicht ist.
"Matriarch" ist zwar unterm Strich einen Blick wert, wenn man etwas sucht, das als "seltsam" bezeichnet werden kann. Es gibt weitaus bessere Folk-Horrorfilme, aber dies ist nicht das Schlechteste, was das Genre zu bieten hat. Er ist stellenweise flach und die Geschichte zieht sich manchmal, aber wenn man herausfindet, was sich auf dem Grund von Celias Gewächshaus befindet, ist man vielleicht froh, dass man sich entschlossen hat, dieser ekligen, wurmigen Horrorgeschichte eine Chance zu geben.
5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Disney+
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