Teddy (Osric Chau) und Claire (Sara Canning) sind zwei Reisevlogger, die ein Ferienhaus beziehen und dort auf die Gastberin Rebecca (Gracie Gillam) treffen, die die Bereitschaft an den Tag legt, alles für eine gute Bewertung zu tun. Teddy und Claire betreiben den Kanal "Superhost", auf dem sie ihre Reisererfahrungen und Unterkünfte bewerten. Das lief auch lange Zeit ziemlich gut, doch in letzter Zeit springen immer mehr Abonneten ab. Allerdings scheinen sie nun den perfekten Content gefunden zu haben, als sie die Gastgeberin Rebecca kennenlernen. Erst nach und nach erkennen die Beiden, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt...
Brandon Christensens effektiver Horrorthriller "Superhost" ist eine Geschichte über zwei Vlogger, die (wie könnte es anders sein?) in die falsche Unterkunft stolpern. Der Film ist selbst in seiner kurzen Laufzeit eher schwach und wenig innovativ, wird aber von einer beeindruckenden Leistung von Gracie Gillam getragen, die sich mit ihrer labilen Figur kopfüber in diese Art von Horror stürzt, der gleichzeitig unterhaltsam und erschreckend ist. Angesichts ihrer Leistung wünscht man sich, dass der Film mehr zu bieten hätte, allein was die Internetkultur und Gemeinschaftsräume angeht. Trotzdem ist "Superhost" irgendwie unterhaltsam. Einer der interessanteren Aspekte von "Superhost" ist, dass es in Wirklichkeit um zwei Menschen geht, die verzweifelt versuchen, gemocht zu werden. Die erste ist Claire (Sara Canning), die zusammen mit ihrem Freund Teddy (Osric Chau) einen Reise-Vlog führt, in dem die beiden zu hoch bewerteten Ferienhäusern reisen und diese in ihrem Videokanal bewerten. Teddy ist der Optimist und plant sogar, Claire auf ihrem nächsten Abenteuer einen Heiratsantrag zu machen, aber sie ist eher Realistin. Sie stellt fest, dass ihre Abonnentenzahlen schwinden, und will alles tun, um diesen Trend umzukehren.Die von Gillam gespielte Vermieterin Rebecca hat die Angewohnheit, sich an Claire und Teddy heranzuschleichen, und scheint ständig besorgt darüber zu sein, was ihre Zufriedenheit angeht. Sie schleicht um das Haus herum, um sich zu vergewissern, dass alles ihren Bedürfnissen entspricht, und gibt ein zutiefst beunruhigendes Interview über ihre Geschichte mit dem Haus. Es ist klar, dass mit Rebecca etwas nicht stimmt, aber Gillam und Christensen stellen es geschickt als mehr als nur reine Gefahr dar, indem sie der Figur diese unheimliche, zuvorkommende Art verleihen, die furchtbar beunruhigend ist. Die besten Momente von "Superhost" drehen sich daher um die Idee, dass eine schlechte Bewertung auf google durch einen Vlogger jemanden in den finanziellen Ruin stürzen könnte.
Natürlich steckt aber noch mehr dahinter. Rebecca ist bereits seit langem labil und "Superhost" wird mit den Enthüllungen über den Gastgeber aus der Hölle unausweichlich grausam. Der letzte Akt ist beeindruckend düster, als Claire, Teddy und sogar ein ehemaliger Wirt, der glaubt, dass sie von ihnen ungerecht behandelt wurde (gespielt von der legendären Barbara Crampton), herausfinden, dass sie Rebecca unterschätzt haben. Abgesehen davon hätte man "Superhost" auch als Kurzfilm (oder Teil einer Horror-Anthologie) bringen können, denn trotz seiner kurzen Laufzeit ist da sehr viel dünne Luft. Er ist sicher wert, einmal geschaut zu wrden, beim nächsten Urlaub in einem Ferienhaus wird man ihn aber bereits wieder vergessen haben.
5/10
Inhaltsangabe: WVG Medien
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