Sonntag, 29. Januar 2023

Kút - Well - Wild (2016)

https://www.imdb.com/title/tt4606770/

In einer abgelegenen Tankstelle an einer ruhigen Straße zur Grenze, die von einem alten Mann namens István (Zsolt Kovács) und seinem behinderten Freund Zoli (Roland Tzafetás) betrieben wird, taucht Istvans lange vermisster Sohn auf, ein mürrischer junger Mann namens Laci (Péter Jankovics). Frisch aus dem Gefängnis entlassen und nicht in der Lage, Arbeit zu finden, hofft er, dass sein Vater ihm helfen wird, wieder auf die Beine zu kommen. Während Zoli froh ist, Gesellschaft zu haben, ist István wenig begeistert, da er keine Fremden in der Wohnung haben möchte. Am nächsten Tag treffen einige Bekannte von ihm ein - vier Prostituierte und zwei Betreuer, die sie zur Arbeit in die Schweiz bringen. Ihr Lieferwagen springt nicht an, und sie müssen alle die Nacht dort verbringen. Laci hat eine Affäre mit einem der Mädchen, Marcsi, die mit ihrer Berufswahl nicht wirklich zufrieden ist. Am Morgen gerät István in einen heftigen Streit mit einem der Schleuser, dem er illegale Waren liefern sollte, und wird getötet. In seiner Wut tötet Laci den Mörder und bittet Marcsi, ihn auf seiner Flucht zu begleiten, aber sie hat Zweifel. Als der Besitzer der Mädchen mit vier weiteren Handlangern auftaucht, taucht Laci erneut auf, um Marcsi zurückzuholen, und ein weiterer Kampf führt zu weiteren Leichen...

Der ungarische Film "Kút", was übersetzt soviel wie "Quelle", "Brunnen" heißt wirft eine Handvoll Protagonisten in ein ziemlich gleichgültiges Szenario: an einer Tankstelle, wartend auf den nächsten und übernächsten Tag, bis es weiter geht in ein wenig verheißungsvolles Leben. Zumindest nicht für die jungen Mädchen, die sich als Prostituierte in der Schweiz verdingen sollen. Doch hier, an dieser letzten Tankstelle vor der Grenze, irgendwo im Nichts in Ungarn, eskaliert bald die Situation.

Regisseur Attila Gigor liefert mit "Wild" (so der deutsche Titel) einen anfangs gemächlichen, wenngleich von Beginn an und ab dem Zeitpunkt stets spannungsgeladenen Action-Thriller, einem Western-ähnlichen Film, der sich bald zu entladen droht. Doch so richtig entladen tut sich hier lange Zeit nichts, lediglich die Gespräche und Enthüllungen werden von Dialog zu Dialog schlimmer, was irgendwann in einem blutigen Konflikt mündet. Der langsam Aufbau hält den Zuschauer aber bei der Stange und macht ihn neugierig, auf das was kommt. Roland Tzafetas ist exzellent als Zoli, der die Geschichte eines Hundes als Hintergrundgeschichte erzählt. Diese Geschichte zieht sich durch den gesamten Film und ist mindestens genauso interessant wie die Prämisse von "Wild" selbst. Bis zu einem gewissen Grad ist der Film vorhersehbar, aber das macht hier den Spaß aus - zu wissen, dass es eskalieren wird.

Die Schauspieler machen allesamt einen guten, passenden Job und sorgen für das richtige Feeling. Letztlich fehlt hier nur etwas mehr Action, vieleicht etwas mehr Thrill, doch das Finale ist anständig und hinterlässt einen eher positiven Eindruck.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Vertigo Média

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