Cédric (Philippe Lacheau), der sich als Schauspielstudent durchschlägt, bekommt endlich seine erste Rolle in einem Superheldenfilm. Eines Abends, als er sich ein Auto für die Dreharbeiten ausleiht, gerät er in einen Unfall, bei dem er sein Gedächtnis verliert. Als er wieder aufwacht, ist er überzeugt, dass er in seinem Superheldenaufzug und inmitten der Requisiten des Films zur Filmfigur geworden ist, die eine gefährliche Mission zu erfüllen hat. Aber nur, weil er unbedingt will, ist er noch lange kein Held - und schon gar kein Superheld...
Der französische Beitrag "Superheld wider Willen" zeigt, dass es möglich ist, eine überzeugenden Superheldenkomödie zu drehen, mit einem engagierten Regisseur, einer guten Besetzung und vor allem mit Spezialeffekten, die mit französischen Blockbustern locker mithalten können. Der Film unter der Regie von Philippe Lacheau scheint sich in Richtung einer Mischung aus Actionfilm, französischer Komödie und Post-"Kick-Ass"-Superheldenfilm zu bewegen (der Abspann bestätigt diese Inspiration mit einer Musik, die an den Abspann der beiden "Kick-Ass"-Filme angelehnt ist). Ebenso interessant sind die zahlreichen Anspielungen auf das "Batman"-Universum, aber auch auf die "Avengers", "Spider-Man" und sogar auf Stan Lee. Einmal mehr findet Regisseur, Co-Autor und Hauptdarsteller Philippe Lacheau den richtigen Ansatz, um einen Film zu liefern, der sowohl eine Parodie auf die unbesiegbaren amerikanischen Superhelden als auch ein gekonnt inszenierter Actionfilm ist, ohne dabei den Sinn für Komik zu verlieren. Das Ergebnis ist eine Komödie, die so unwiderstehlich ist , dass man aus dem Lachen (mindestens Schmunzeln) nicht herauskommt.
Der Film ist wie ein Comicbuch geschnitten (sogar der Vorspann erinnert nicht ganz zufällig an die "MARVEL"-Filme), mit zahlreichen Szenen, in denen sich Humor mit Verfolgungsjagden und Kämpfen mischt. Hier stimmt einfach alles. Es ist zudem unmöglich, nicht den Willen der Macher zu erkennen, die Effizienz des amerikanischen Actionkinos wirkungsvoll einzubinden und vor allem mit schnellem Schnitt und einigen Aufnahmen, die den großen Blockbustern würdig sind, zu spielen. Natürlich sind die finanziellen Mittel nicht dieselben, aber dem Regisseur und Schauspieler Philippe Lacheau gelingt es, einen fesselnden Film abzuliefern, in dem man mit Vergnügen die Figur des Cedric bei seinen Abenteuern als "Badman" verfolgen. Lacheau zögert auch nicht, die französische Filmindustrie aufs Korn zu nehmen und sich über die Schauspieler lustig zu machen, die ein übergroßes Ego haben und außerhalb der realen Welt zu leben scheinen.Trotz seiner kurzen LaufzeitLänge hat "Superheld wider Willen" ein solides Fundament und vermeidet, wie viele Filme, oberflächliche und überflüssige Szenen. Schon in den ersten Minuten wird der Rahmen abgesteckt und der Film findet seinen Rhythmus, wobei er einige Anspielungen auf die Filmreihe "American Pie" macht, insbesondere auf die Figur der Jeanine Stifler. Philippe Lacheau scheint also der würdige Erbe des ZAZ-Trios zu sein, bei denen die Regie und die Drehbücher inspiriert und die Besetzung perfekt war. "Superheld wider Willen" ist definitiv einer der Must-See-Filme des Jahres 2022.
8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
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