Freitag, 7. Januar 2022

The Hunted - Die Stunde des Jägers (2003)

https://www.imdb.com/title/tt0269347/

Aaron Hallam (Benicio del Toro) war früher Agent einer US-Spezialeinheit im Kosovo. Da ihn Erinnerungen an die Vergangenheit zunehmend plagen, entsagt er dem Dienst, obwohl er für seinen Einsatz sogar ausgezeichnet worden ist. Heute hat er sich zurückgezogen und muss sich selber vor Attentätern schützen. Mit lediglich einem Messer gelingt es ihm, sich an sie von hinten heranzuschleichen und sie zu ermorden. Als das FBI auf mehrere Verluste aufmerksam wird, hilft der ehemalige Ausbilder für Einzelkämpfer, L.T. Bonham (Tommy Lee Jones) dem FBI unter Leitung von Agentin Abby Durrell (Connie Nielsen). Bald ist klar, dass es sich bei den Gesuchten um einen früheren Elite-Soldaten der US-Army handelt. Bonham sollte er bestens bekannt sein, denn Hallam hat ihm in der Vergangenheit mehrere Briefe geschickt, die Bonham bisher missachtet hat. Ein blutige Katz- und Maus-Spiel zwischen ehemaligem Schüler und Lehrer beginnt...

"Die Stunde des Jägers" ist ein toller Actionthriller. Ein bärtiger Tommy Lee Jones als L.T. Bonham durchstreift unermüdlich als grauer Wolf die eisigen Gefilde seiner schneereichen Heimat. Spurenlesend, den Blick stets auf den Boden gerichtet, bedacht, aufmerksam, gefährlich. Er hat Flug- und Höhenangst, lebt abgeschieden. Benecio del Toro als Aaron Hallam ist sein ehemaliger Schützling kehrt traumatisiert aus den Balkankriegen heim und mordet sich nun hier durch die Jagdgesellschaft. Bonham macht sich auf in die Wildnis, um sich seinem ehemaligen Schüler zu stellen. Das ihm zur Seite gestellte FBI ist mit seinen technischen Methoden und Schusswaffen eher Ballast in dieser Form des auf nackten Minmums heruntergebrochenen Kampfes Mann gegen Mann, dem Töten mit Messer und bloßen Händen.

Diese sind auch toll choreografiert und gefilmt. Die Geschichte ist nicht sonderlich originell und wirkt eher wie eine simple Kombination aus "Rambo" und "Auf der Flucht". Abermals schlüpft Tommy Lee Jones in die Rolle des grimmigen Jägers, die ihm einst einen Oscar bescherte und setzt einem Fliehenden nach, der sich ihm durch einige Tricks und Ablenkungsmanöver zu entziehen versucht. Dass Jones hier nicht mehr so schlank wie noch Anfang der 90er ist, macht dabei kaum etwas aus, kann er dies doch durch sein Charisma locker wieder ausgleichen. Del Toro indes mimt hier trotz der skrupellosen Methoden seiner Figur keinen typischen Bösewicht, sondern eher eine verletzte Seele, die keinen anderen Ausweg mehr weiß. So ergibt sich eine atemlose Hetzjagd durch Wald und Stadtgebiet, die zwar vollkommen überraschungsfrei bleibt, dafür aber auch dank der knapp bemessenen Laufzeit angenehm ballastarm und kurzweilig ausfällt und zudem mit kompromissloser Härte überzeugt und einen Kampf, wo beide verlieren, aber nur einer lebend herauskommt. Dass Regisseur William Friedkin darüber hinaus Musiklegende Johnny Cash, der zusätzlich auch den Abspannsong beisteurte, als Erzählstimme gewinnen konnte, rundet sein Werk ideal ab. Das ist mehr als solides, archaisch heruntergebrochenes Actionthriller Kino. Glaubwürdig zwar nicht, macht aufgrund des hohen Tempos aber mächtig Laune.

7,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe
: Concorde

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