https://www.imdb.com/title/tt10539608/Der brillante wie besessene Wissenschaftler Augustine (George Clooney)
ist nach einer globalen Katastrophe fast allein in der Arktis. Bei ihm
ist nur ein kleines, mysteriöses Mädchen namens Iris (Caoilinn
Springall), das er kurze Zeit, nachdem seine Mitstreiter die Station
verlassen haben, gefunden hat. Funkkontakt gibt es nicht mehr. Alles auf
der Welt ist still. Doch im All ist noch das Raumschiff Aether
unterwegs – zurück auf einer Mission vom Jupiter. Astronautin Sully
(Felicity Jones) und ihre Crew waren die ersten Menschen, die so weit
ins All vorgedrungen sind - und freuen sich nun auf die Rückkehr zur
Erde. Doch sie wundern sich bereits, warum sie dort niemanden erreichen.
Auf der Erde versucht Augustine derweil verzweifelt, sie zu warnen,
damit sie keinesfalls zur Erde kommen.
Die Idee, aus zwei Perspektiven (Erde/All) der unvermeidlichen Apokalypse entgegenzusehen ist
wirklich interesssant und man könnte viel daraus machen, doch der Film
von und mit George Clooney macht zu wenig aus seiner dystopischen Prämisse. Es ist völlig in Ordnung, wenn ein Film sich ruhig entwickelt und seine Geschichte unaufgeregt erzählt, doch hin und wieder muss es zumindest Szenen geben, die den Zuschauer packen und mitreißen. "The Midnight Sky" besitzt solche Szenen, doch die sind leider zu belanglos für die Story. Es passiert insgesamt zu
wenig.
Dabei ist dieses von einer sehr melancholischen Grundstimmung getragenes Science
Fiction-Drama im Ansatz richtig gut. Die Weltraumaufnahmen liefern einen beeindruckenden Kontrast zu
den Bildern in der Arktis, wo ein schwer kranker Wissenschaftler in
einer Forschungsstation auf den Tod wartet. Die Hoffnung liegt im All, während auf der Erde die Menschheit dem unausweichlichen Ende
entgegensieht. Vieles wird nur angedeutet und lässt einigen
Interpretationsspielraum, was durchaus seinen Reiz hat. Im Zentrum des Films steht zudem eine emotionale Bande, für die diese
Erklärungen keine Rolle spielen. Trotzdem muss man resümieren, dass Clooney hier offenbart hat, ein
guter Filmemacher, aber kein guter Geschichtenerzähler zu sein. Die
Nebenfiguren bleiben unbeschriebene Blätter, deren Befinden einem nahezu
egal bleibt und es wirkt sogar so, als ob man sich dieses Missstands
bewusst, viel zu sehr darauf verlassen hat, dass die bombastischen
Bilder darüber hinweg zu täuschen vermögen. Neben dem unausgewogenen Figurenaufbau gelingt es auch nicht wirklich
dem Genre etwas Neues hinzuzufügen. Zu sehr versucht der Filmemacher auf den
etablierten Etappen vergleichbarer Weltraumdramen aufzubauen. Am
schwersten wiegt jedoch, dass der Twist, auf den man von Sekunde eins an
zusteuert, zu offensichtlich ist, um die gewollte Wirkung zu entfalten. Somit kommt das Ende nicht ganz
überraschend und lässt den Zuschauer mit einem zwiegespaltenem Gefühl zurück. Atmosphärisch ja, Unterhaltsam: bedingt.
5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
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