Jack (Thomas Haden Church) und Victoria (Jessica Hecht) heiraten bald. Um den letzten verbleibenden Rest seiner Freiheit noch zu genießen, reist Jack mit seinem Freund Miles (Paul Giamatti) auf eine Sightseeingtor ins kalifornische Weinland. Der Lehrer und weniger erfolgreiche Autor will seinem Freund die Liebe zum Wein näherbringen - der wiederum will nur noch einmal seinen Spaß haben. In einem kleinen Kaff, in dem sie Station machen, organisiert Jack ein Doppeldate mit den Kellnerinnen Stephanie (Sandra Oh) und Maya (Virginia Madsen). Während der geile Fast-Ehemann sein williges "Opfer" Stephanie gleich ins Bett kriegt, ist Miles zunächst viel zu verklemmt und blockiert, um auch nur daran zu denken. Er kennt Maya noch von früher und redet lieber über Wein. Die alleinerziehende Mutter Stephanie hat sich sofort in Jack verliebt, was ihn vor eine schwere Entscheidung stellt und diverse Schwierigkeiten und Komplikationen nach sich zieht...
Es mag zwar im ersten Moment wie ein Wiederspruch in sich klingen, funktioniert aber: Ein trauriger Film über zwei paar traurige Typen, der Spaß macht. Das klappt in der Tat bei dieser reifen "Road-Trip"-Variante, in der der Zuschauer zwei wirklich arme Schweine kennen lernt, die aber beide eigentlich ganz in Ordnung sind, jedoch ohne wirklich jemals richtig Glück oder Erfolg in ihrem Leben gehabt zu haben. Das größte Plus hat "Sideways" auch in den beiden Hauptdarstellern und dort ganz speziell an den wie immer umwerfenden Paul Giamatti, der die arme Hauptfigur Miles als herzensguten, aber durchweg traurigen und depressiven Tropf darstellt, den man einfach nur lieb haben kann. Doch selbst sein "Sidekick" Thomas Haden Church spielt sich schnell auf seine Art in die Herzen der Zuschauer. Und ihr Smalltalk ist ein wunderbares Ventil, welches die Verunsicherungen der Charaktere perfekt beschriebt.
Abgesehen davon bietet der Film eine nicht allzu abwechslungsreiche Geschichte eines chaotischen Urlaubs, die insgesamt vielleicht eine Spur zu lang geraten ist - aber da dies kein Film für die breite Masse ist sondern er sicherlich nicht von "Genießern" konsumiert wird werden diese sich hierbei sicherlich pudelwohl fühlen. Die Besonderheit von "Sideways" besteht darin, dass stets ein verbaler, als auch ein nonverbaler Dialog geführt werden. "Sideways" ist ein Film, der einer guten Flasche Wein am nächsten kommt. Er reift mit der Zeit. Er plätschert ruhig und sanft dahin, eine Liebeskomödie für Erwachsene mit einem für das Genre unüblichen und somit ebenfalls erwachsenem Ende. Sehr empfehlenswert - aber nur für Genießer.
8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Disney / Fox Searchlight
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