Sonntag, 9. Januar 2022

Mercy (2016)

https://www.imdb.com/title/tt5710042/

Brad (James Wolk) und seine Halbbrüder sind sich mittlerweile ziemlich fremd geworden. Doch weil ihre gemeinsame Mutter im Sterben liegt, beschließt Brad gemeinsam mit seiner Freundin Melissa (Caitlin FitzGerald) nach Hause zu seiner Familie zu fahren. Dort verbringen sie ihre Zeit mit George (Dan Ziskie), einem ihrer Väter, und der offenbart ihnen, dass ihre Mutter eine Menge Geld besitzt, das in ihrem Todesfalle auf ihn alleine übergehen wird. Alte und neue Wunden bei allen Beteiligten machen eine vernünftige Kommunikation nicht leicht, zumal jeder eigene Pläne geschmiedet hat. Doch dann werden sie plötzlich auf die Probe gestellt: Eine Gruppe maskierter Männer überfällt sie und plötzlich müssen Brad und seine Brüder ums Überleben kämpfen. Die Gräben zwischen ihnen und das gestörte Vertrauen erschweren die Situation jedoch zusätzlich...

Während "Mercy" zu Beginn durchaus stimmungs- und unheilvolle Bilder erzeugt werden, bleibt genau das auch das einzigst Gute an diesem Film. Regisseur Chris Sparling gibt sich Mühe, den Zuschauer ja nicht zu viel über die Charaktere erfahren zu lassen. Über sich nicht gerade liebende Brüder, die sich am Sterbebett ihrer Mutter versammeln und darüber diskutieren ob man ihr Sterbehilfe leisten sollte oder eben nicht. Doch diskutieren ist das falsche Wort. Denn Dialoge finden kaum statt, sondern eher nur Wortfetzen, die dem Zuschauer Spannung suggerieren soll. Stattdessen aber führt es zu Desinteresse. Und ein Home-Invasion-Thriller ohne jegliche Bindung zu den Charakteren kann nicht funktionieren. Zu allem Überfluss sind die Terrorsequenzen auch noch schludrigst inszeniert. Wirkliches Entsetzen lösen nur die viel zu finsteren und zudem völlig verwackelten Bilder aus. Dieser letzte berühmte Tropfen ist es, der den Zuschauer völlig verwirrt, bis er gar nicht mehr weiß, was hier los ist - und spätestens hier juckt es einen aber auch nicht mehr, denn zu dem Zeitpunkt hat der Film sein Publikum verloren. Die Personen sind einem völlig egal und die zig-fach schon gesehene Sekten-Story holt auch keinen mehr hinter dem Ofen vor. Letztlich erschließt sich nur damit der Sinn des Titels, denn man betet um Gnade, dass die 90 Minuten endlich vorbei sein mögen.

3,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix

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