Gerade war Lisa (Gaia Weiss) noch auf einen einsamen Landstraße unterwegs, da findet sie sich plötzlich in einem röhrenartigen Labyrinth wieder, das mit tödlichen Fallen gespickt ist. Schnell merkt die junge Frau, was sie tun muss, um hier zu überleben: Ein Gerät an einem Armband startet alle acht Minuten einen Countdown, nachdem alles verbrannt wird, was sich nicht in einer der wenigen Sicherheitsbuchten des Labyrinths befindet. Doch die Fallen, die sie überwinden muss, werden immer tückischer...
"Meander" hält sich zum Glück nicht lange mit unnötigen Vorstellungen der Charaktere auf und verfrachtet die Protagonistin nach kürzester Zeit in die Röhre, welche mit Fallen gespickt ist. Erinnert an "Cube"? Tut es. Vermutlich nicht ganz unabsichtlich geht auch "Meander" den Weg, den bereits die rotierenden Würfel den Protagonisten abverlangten - ist jedoch bis zu einem gewissen Punkt weitaus realistischer. Kulisse und Tongestaltung machen zudem etwas her und raffinierte Kameraperspektiven veranschaulichen die Klaustrophobie perfekt. Zusätzlich überzeugt die Performance von Alleinunterhalterin Gaia Weiss, der es gelingt, die Verwirrung, Todesangst, Verzweiflung und zuletzt den Überlebenswillen auf die Zuschauerschaft zu übertragen.
Trotz der Privilegien, die so einer Art Film inne wohnen, sowie einiger Spannungsmomente und Neugierde weckende Kuriositäten, ist die Prämisse nach einer Weile dann doch zu minimalistisch geraten. Der Schlussakkord ist obendrein zu esoterisch bzw. abgespact und stellt nicht wirklich zufrieden - es wirkt einfach eher profan und dran geklatscht.Doch unterm Strich bekommt man ein beengtes, rätselhaftes, mit tödlichen Fallen und anderen Überraschungen gespicktes Röhrensystem, was zwar keine brandneue oder besonders kreative, aber nach wie vor reizvolle Grundlage, die Interesse schürt, bildet. "Meander" weiß, inszenatorisch, handwerklich und schauspielerisch zu fesseln, inhaltlich ist das ebenfalls von Mathieu Turi stammende Drehbuch jedoch recht mager und stiehlt sich am Ende seltsam davon.6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
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