Ruth Slater (Sandra Bullock), die für den Mord an zwei Polizisten zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde, versucht nach dem Absitzen ihrer Strafe, sich ein neues Leben aufzubauen. Doch kaum ist sie aus dem Gefängnis entlassen, beginnen die Verwandten der beiden getöteten Polizisten sie zu bedrohen und ihr das Leben zur Hölle zu machen. Auch sonst heißt man sie in ihrer ehemaligen Heimat nicht mehr willkommen. Ein Ausweg scheint verbaut, doch die Hassattacken nehmen immer weiter zu. Nun bleibt Ruth auf der Suche nach einem Weg zurück in die Gesellschaft nur noch ein Ausweg: Die Suche nach ihrer jüngeren Schwester, die sie vor vielen Jahren aus den Augen verloren hat, soll ihre letzte Rettung sein. Allerdings gestaltet sich die Suche nach dem verlorenen Familienmitglied schwieriger als erwartet nach den vielen Jahren in Haft.
"The Unforgivable" ist ein sehr emotionaler, bitterer und ernster Streifen, der mit einer genialen Sandra Bullock aufwartet. Bullock als Ruth Slater agiert mit strähnigem Haar und vollkommen ungeschminkt. Ihr Gesicht wirkt hart, wie eingefroren, starr, verhärmt und verbittert und man sieht ihm die 20 langen Jahre der Haft an. Regisseurin Nora Fingscheidt, die bereits mit "Systemsprenger" Aufmerksamkeit beim Publikum erregte, inszeniert ihr Drama ganz ohne Hollywood-Schnickschnack, ungekünstelt und ohne Schönmalerei, geht aber mit dem nötigen Fingerspitzengefühl an dieses sensible Thema heran. Dass dies alles ohne Moralapostelfinger und Tränendrüsendrückerei auskommt, ist auch den guten Darstellern, allen voran natürlich Bullock, und der einfühlsamen Story zu verdanken, die mit viel Verständnis für beide Seiten aufwartet. Selbst die Nebenrollen sind mit Jon Bernthal, Vincent d'Onofrio, Richard Thomas und Viola Davis passend besetzt. Den Twist am Ende des Films könnte der erfahrene Filmfan eventuell irgendwann im Laufe der Handlung voraussehen, dies schmälert aber nicht die Dramatik und Traurigkeit von "The Unforgivable". Höchst empfehlenswert!
8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
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