Der Teenager Danny (Richard Pawulski) bricht zu einem Campingausflug auf, um dem hektischen Leben in der Innenstadt zu entfliehen und etwas Zeit für sich alleine zu genießen. Eine Selbstverständlichkeit ist es allerdings nicht, dass Danny ohne Begleitung durch die Gegend wandert. Denn der junge Mann ist Autist und von daher nimmt er seine Umwelt ganz anders wahr als andere Menschen. In seiner Unbeschwertheit ahnt Danny jedoch nicht, dass er drei Verfolger hat, die üble Dinge mit ihm vorhaben: Julia (Natalie Martins) und Calvin (Reece Douglas) haben nämlich ein Gerücht über Danny in die Welt gesetzt, wonach dieser etwas mit der Exfreundin von Nicholas (Danny Miller) gehabt haben soll. Und der schäumt jetzt vor Wut und will Danny leiden lassen für die vermeintliche Tat. Bewaffnet stellt das Trio Danny nach und setzt so eine Spirale der Gewalt in Gang, an deren Ende es nur Verlierer geben kann…
Der Passus "Basierend auf wahren Begebenheiten" soll ja velen Filme einen gewissen Hintergrund geben und auch zeigen, zu was der Mensch imstande ist. "Cruel Summer" ist ein Paradebeispiel für eine solche Geschichte, doch der Film macht es dem Zuschauer unheimlich schwer, nicht zwischendurch abzuschalten und gar ganz weg zu gehen. Nicht weil der Film schlecht ist, ganz im Gegenteil. Doch die Symphathie, die man als Zuschauer gegenüber dem autistischen Danny aufbaut, ist zu groß, als das man die Gewalt, die er durch die drei Antagonisten erfahren muss, emotionslos ertragen könnte.
"Cruel Summer" benötigt keine Masken oder möglichst effektvolles CGI, um das wahre Böse zu zeigen. Leider wird der Film seltsamerweise als "Horror" vermarktet und obwohl das, was man zu sehen bekommt, wohl wirklich wahrer Horror ist, ist der Stempel, der diesem Film damit aufgedrückt wird, eher falsch. Dieses grausame Drama kommt anfangs auch nur schwer in Fahrt, wird gegen Ende aber umso intensiver und nötigt dem Zuschauer schon eine hohe Toleranzschwelle ab - sofern man sich bis dahin mit dem Figuren identifizieren konnte. Das Ende erscheint dann leider etwas zu abrupt, die Schauspieler sind eher dem B-Movie-Bereich zuzuordnen und die Regie ist auch nicht immer ganz auf der Höhe, dennoch ist "Cruel Summer" eine Sichtung und eine Empfehlung wert. Doch Vorsicht - der Film ist stellenweise tatsächlich sehr schwer zu ertragen.7/10
Inhaltsangabe: I-ON New Media
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