Freitag, 10. Dezember 2021

Home Alone 4: Taking Back The House - Kevin: Allein gegen alle - Kevin: Allein zu Haus 4 (2002)

https://www.imdb.com/title/tt0329200/

Kevin (Mike Weinberg) will das Weihnachtsfest bei seinem Vater verbringen, der seit der Trennung von Kevins Mutter Kate (Clare Carey) mit der deutlich jüngeren Nathalie (Joanna Going) zusammenlebt. Deswegen macht sich Kevin auf den Weg und kommt dabei prompt dem Gaunerpärchen Marv (French Stewart) und Vera (Missi Pyle) auf die Schliche, das die Entführung zweier Kinder aus wohlhabendem Hause plant. Das Verbrechen soll bei Nathalie über die Bühne gehen. Natürlich kann der clevere Kevin das nicht zulassen und er heckt einen ausgefeilten Plan aus, wie er in Nathalies High-Tech-Haus, die beiden Gangster vertreiben kann. Da Marv und Vera nicht mit dem Einfallsreichtum und der Sturheit eines Kindes wie Kevin gerechnet haben, beginnt eine abenteuerliche Nacht, in der sich ein Kind gegen Kriminelle behaupten muss…

Ja, es gibt einen vierten Teil. Nein, er ist nicht gut. Und das liegt nicht daran, dass er rein fürs TV produziert und auch dort uraufgeführt wurde. Die wenigsten wissen auch, dass es einen vierten Teil gibt, nach der Sichtung wünschte man sich, man wäre dabei geblieben. Wobei "Home Alone 4" einigen Diskussionsbedarf bietet: der Film gibt nämlich vor, inhaltlich an die Macaulay Culkin-Filme anzuschließen, leistet sich aber in einer Tour Anschlussfehler und Ungereimtheiten. Zudem ist kein einziger Darsteller ist aus den alten Werken dabei, es sind alles neue Gesichter, die alte Charaktere spielen, doch wirklich keiner wirkt auch nur annähernd wie die bekannten Figuren. 

Zwar erscheint die Idee, dass Kevin sich in einer Art High-Tech-Haus befindet, auf den ersten Blick gut, doch das Drehbuch nutzt dies überhaupt nicht aus. Der Fokus ist leider stark auf die Scheidung der Eltern gerichtet und so gibt es schon mal reichlich viel Familien-Kitsch zu sehen. Dass es da nebenbei noch um den Einbruch geht, vergisst man beim Schauen leicht. Ein echtes Armutszeugnis sind dann die Fallen, denn hier ging man mit dermaßen wenig Kreativität an die Sache heran, dass man sich eher wie in einem Drama fühlt. Doch das miese Drehbuch ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange. Richtig schlecht wird es, wenn man zu den Darstellern kommt. Mike Weinberg spielt nun den Kevin und das macht er einfach nicht gut. Er zeigt, weshalb (solche) Filme mit Kindern oftmals nerven. Wenn allerdings die Hauptfigur schon so nervig ist, wie soll dann der Rest funktionieren? Richtig: Es geht nicht. Allerdings weiß French Stewart als Marv (eine Schande, dass er wirklich Daniel Stern ersetzen soll) wie man das toppen kann. So wenig Talent sieht man nicht alle Tage. Der braucht gar nicht von Fallen gequält werden; alleine seine eigene Präsenz in dieser Rolle zu ertragen, ist doch schon Folter genug. Ein paar der anderen Darsteller gehen mit einem zugedrückten Auge gerade noch so in Ordnung und Erick Avari ist als Butler ein klitzekleiner Lichtblick in einem Dickicht aus reiner Finsternis. Es macht wirklich absolut keinen Spaß diesen Schauspielern zuzuschauen. 

Es bleibt ein auf TV-Niveau produzierter Nachklapp, der erneut nur bekannte Motive nimmt, sie mischt und dabei so ideenlos und inhaltsleer bleibt, dass es dem Zuschauer zu keinem Zeitpunkt ein Lächeln oder gar Interesse entlocken kann. Er ist offensichtlich mit dermaßen wenig Aufwand und Liebe gemacht, dass man es auch gleich hätte sein lassen können. Anstatt dann hinterher mal auf die Kacke zu hauen, Action, Fallen, Slapstick und cartoonhafte Gewalt zu präsentieren, bleibt alles absolut zahm und harmlos. Eigentlich ist es da nur eine Erleichterung: dass dieses Machwerk von keinem so richtig wahrgenommen wurde.

1,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Disney+

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