Sonntag, 5. Dezember 2021

Last Shift (2014)

https://www.imdb.com/title/tt2965466/

Die allererste Schicht der jungen Polizistin Jessica Loren (Juliana Harkavy) beginnt angenehm stressfrei: Sie soll in einer ausrangierten Polizeistation auf ein Team warten, das noch Gefahrengut aus der Waffenkammer bergen muss, bevor die Station vollends geschlossen werden kann. Ein älterer Kollege erklärt ihr noch, dass sie mit keinen Notrufen zu rechnen hätte und dass ihr eine ruhige Nacht bevorstünde. Dann ist sie allein. Doch plötzlich klingelt das Telefon und Jessica vernimmt den verstörenden Hilferuf eines kleinen Mädchens, auf den weitere, seltsame Ereignisse folgen. Wenig später bricht sprichwörtlich die Hölle im Polizeirevier los, als der eigentlich bereits vor einem Jahr gestorbene Kultführer John Michael Paymon (Joshua Mikel) plötzlich die Wache heimsucht und Jessica terrorisiert... 

Die Stärke dieser Indie-Produktion ist, das sie aus ihrer minimalen Ausgangsprämisse eine wirkungsvolle, makabere Horrorshow macht. Frame für Frame atmet der Film die Angst. Die Bedrohung lauert hinter jeder Tür, die schaurige Reise in die Psyche der Protagonistin ist eine Verbildlichung physischen Schreckens. Zunächst langsam kriechend, dann zunehmend verdichtet. 

Paranormale Manifestationen, ominöse Soundeffekte, knirschende Knorpel und knarziges Quietschen. Regisseur Anthony DiBlasi (Dread) beherrscht das Spiel mit den Erwartungen. Was "Last Shift" aber komplett abgeht ist Subtilität (und auch Originalität). Wenn man einem Film die Überbeanspruchung von Jump-Scares vorwerfen kann, dann diesem hier. Meist ist das Timing gelungen, manch visueller Effekt macht was her, so einige Schockmomente sind einfach nur platt. Grundsätzlich entsteht eine schaurige Stimmung. Der Terror und die Angst übertragen sich auf den Betrachter, das Erzählhandwerk ist allerdings krude. "Last Shift" funktioniert wie Geisterbahn-Kino mit "Buh"-Effekten. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

6/10

Quellen
Inhaltsangabe: I-ON New Media

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