Montag, 20. Dezember 2021

Scare Campaign (2016)

https://www.imdb.com/title/tt4467626/

Schrecken sells! Und deswegen ist Marcus (Ian Meadows) auch das Genie hinter der TV-Sendung „Scare Campaign“, in der er und sein Team ahnungslose Opfer mittels aufwändiger und ausgeklügelter Mittel zu Tode erschreckt. Fünf Jahre lang war die Show auch erfolgreich, aber leider leben wir im Zeitalter des Internets. Online tummelt sich jedenfalls ziemlich starke Konkurrenz, weshalb die Quoten sinken. Somit bleibt Marcus nur noch eine letzte Chance zu zeigen, dass sein Format das schaurigste von allen ist. Also trommelt er erneut seine Leute zusammen, Kostüme und Requisiten werden bereitgestellt und die gruselige Schminke aufgetragen. Alles steht bereit. Aber dieses Mal könnte die Grenze zur Übertreibung überschritten werden. Und auch das Opfer entpuppt sich im Laufe der Aufnahmen als nicht gerade gute Wahl, als es anfängt, den Spieß umzudrehen und für echtes Grauen zu sorgen...

Auch hier ist die deutsche Synchronisation unterste Schublade und richtig gruselig - was aber den Tenor des Films nicht wirklich unterstreicht. Dessen Grundidee ist eigentlich ganz witzig - vermischt er doch Satire mit Horror und stellt sich dabei gar nicht mal so blöde an. Dazu zaubern die Brüder Cameron Cairnes und Colin Cairnes zahlreiche Twists aus dem Ärmel und verpacken diese in ein paar splattrige Szenarien. Die Handlung hastet zielgerichtet zu ihren Höhepunkt, aber jeder einigermaßen erfahrende Horror-Fan merkt, dass die Unvorhersehbarkeit und Cleverness der zahlreichen Wendungen nicht sonderlich originell, sondern runter-gespult und letztlich banal wirken. Das Hauptproblem von "Scare Campaign" ist weniger, das sein bissiger, selbstreflexiver Kommentar auf eine abgestumpfte Gewalt-Generation so brüchig ist wie der doppelte Boden, den der Film ständig suggeriert, sondern das dem Zuschauer die furchtbar blassen Charaktere die Geschehnisse völlig belanglos erscheinen lassen. Dadurch fehlt dem Film die notwendige Dringlichkeit, die er mit Tempo versucht auszugleichen. Für einen netten Horrorspaß ist das gerade noch okay.

5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid

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