Montag, 24. Februar 2020

Peppermint - Peppermint: Angel Of Vengeance (2018)

https://www.imdb.com/title/tt6850820/

Bei einem Überfall wird Riley North (Jennifer Garner) schwer verletzt und fällt anschließend ins Koma, ihr Mann und ihre Tochter werden von dem Drogenkartell kaltblütig getötet. Als sie aus dem Koma erwacht ist ihr einstiges Leben komplett auf den Kopf gestellt. Doch das ist noch lange nicht alles, denn Riley muss feststellen, dass sie von Polizei und Justiz im Stich gelassen wurde und die Mörder von den Behörden gedeckt werden. Von da an wird sie vom Wunsch nach Rache und Vergeltung überwältigt: Sie lässt sich im Untergrund zur Killerin ausbilden, um fünf Jahre nach der Tat Rache an all jenen zu nehmen, die ihr Leben zerstört haben. Während der Ausbildung nimmt Riley nicht mehr am öffentlichen Leben teil. Doch pünktlich zum Jahrestag der schrecklichen Tat räumt sie in der Unterwelt von Los Angeles auf und scheint dabei der Polizei und dem FBI immer einen Schritt voraus zu sein. Während die Sozialen Medien Riley als Heldin feiern, haben die Gesetzeshüter ein großes Problem mit Rileys Weg der Selbstjustiz...

Rache als Motiv ist wohl eine der ältesten und auch simpelsten Triebfedern, für die es im Grunde wenig braucht. Doch Regisseur Pierre Morel, er mit Filmen wie "Taken", "From Paris With Love" oder "The Gunman" viel Erfahrung im gerne hat, vermag es mit "Peppermint" nicht so recht, selbst solch einfachen Anforderungen zu genügen. Auch wenn nicht wenig im Off passiert, ist die Action zumindest halbwegs solide inszeniert und auch Jennifer Garner bietet eine durchaus schwungvolle Performance, aber das war es dann im Grunde auch schon, wenn weder Plot noch Dramaturgie überzeugen können und kaum Spannung aufkommt. Erzählerisch wenig überraschend hakt "Peppermint" Klischee um Klischee brav ab und kommt äußerst konventionell daher, nimmt sich selbst dabei aber viel zu ernst. Dazu gerät die Legitimierung vom Rachefeldzug der Riley North denkbar plump und manipulativ.

Auch die allenfalls angedeutete Entwicklung von der braven Bankangestellten und liebenden Mutter hin zu einer skrupellosen Killermaschine funktioniert nur sehr bedingt. Und das gar nicht mal, weil Jennifer Garner das Ganze körperlich nicht darstellen könnte, sondern weil Morel und sein Drehbuchautor Chad St. John ihren fünfjährigen Werdegang seltsam nebulös halten und dadurch unglaubwürdig umsetzen. Ein YouTube-Video reicht da einfach nicht. Selbst ein Ärgernis wie seiner Zeit "American Assassin" von Michael Cuesta hat sich in diesem Aspekt etwas mehr Mühe gegeben. Abgerundet wird das alles von einem seltsam abfallendem Finale und einem Ende ohne den nötigen Mut. Schade, das Potential für einen geradlinigen, schnörkellosen Rache-Actioner ist ja durchaus vorhanden, doch "Peppermint" ist dramaturgisch seltsam akzentuiert und bietet keinerlei Alleinstellungsmerkmale im Genre. Umgekehrte Rollenbilder allein machen noch keinen spannenden Film.

5,5/10

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