Tief unten auf dem dunklen Meeresboden liegt das Unterwasserlabor Deep Star Six. Die Crew ist seit über sechs Monaten unter Wasser - eingeschlossen in die drückende Enge der Tauchstation. Ihr Auftrag lautet, eine Raketenabschussbasis auf dem Meeresgrund zu errichten. Kurz vor Abschluss der Arbeiten muss nur noch eine riesige Höhle gesprengt werden. Durch die Explosion wird jedoch ein Teil der Tauchstation zerstört, und ein gigantisches Unterwasserwesen kommt zum Vorschein – eines, wie es die Welt bisher nicht gesehen hat. Schließlich droht auch noch der Reaktor der Deep Star Six zu explodieren. Die Crew kämpft ums nackte Überleben...
1988 durfte Sean S. Cunningham für seine Verhältnisse mal richtig mit Kohle um sich werfen. Herausgekommen ist der unterhaltsame Unterwassermonsterfilm "Deep Star Six". Cunningham leistet gute Arbeit und legt einen routiniert gedrehten Monsterfilm hin, der auch heutzutage noch zu gefallen weiß. Dabei sollte man jedoch immer im Hinterkopf behalten, dass man es hier mit einem B-Movie zu tun hat. Die Story hat auch durchaus Ansätze, doch das Ganze läuft letztenendlich doch nur routiniert ab. Das Herkommen der Kreatur wird überhaupt nicht erläutert, genauso was sie eigentlich darstellt. Auch dauert es recht lang, bis das Vieh endlich auf die Jagd gehen darf. Die stereotypen Charaktere präsentiert uns Cunningham im Schnellverfahren, die Helden kristallisieren sich unheimlich schnell heraus. Aber über die Darstellerleistungen, u.a. Miguell Ferrer, Nancy Everhard und Nia Peeples, kann man kaum schlechte Worte verlieren.
Auch die Sets sehen - für B-Movie-Verhältnisse - richtig schick und interessant aus. Gedreht wurde in großen Tanks, welche zur Unterwasserstation umfunktioniert wurden. Auch die Unterwasseraufnahmen sind erste Sahne, nur bei den Explosionen hat man ein wenig gemogelt, denn die fallen sehr klein aus. Die gesamte Atmosphäre vom Film ist natürlich ebenfalls sehr wirkungsvoll, und wenn man bedenkt, dass "Deep Star Six" gute 20 Jahre schon auf dem Buckel hat, ist es schon erstaunlich für die damalige Zeit, was für Bilder den Zuschauer erwarten. Für heutige Verhältnisse geht es natürlich besser, ohne Frage. Doch der Film hält seine Spannung und die Neugierde darauf, endlich das Seemonster (übrigens ein "Giant Eurypterid") zu sehen, bis zum Schluss. Das Monster selbst ist "Handgemacht" und man darf froh darüber sein, angesichts der heutigen CGI-Verseuchungen. Dafür ist das Vieh leider wenig furchteinflößend und ist mal kleiner, dann wieder riesengroß, je nach Bedarf. Auch der Bodycount ist für Gorefans zu kläglich, die meisten Morde fallen auch unblutig aus oder geschehen nur im Off.
Trotzdem dauert es insgesamt etwas zu lange bis das Monster mal die Bühne betritt und sich an der Crew austoben darf. Immerhin ist das Leben der Crew bis dahin ansprechend und unterhaltsam dargestellt, und so kommt trotz anfänglicher Monsterabstinenz keine Langeweile auf. "Deep Star Six" ist damit eine wohlwollend gute Mischung aus Unterwasser Abenteuer und Tierhorror. Er taugt als kleiner Happen für Zwischendurch, treibt aber kaum den Puls in die Höhe trotz solider Spannung. Die Kulisse gefällt sehr gut, an den Darstellern gibt es nichts zu meckern, aber es fehlt an Action und Hochspannung. Cunningham inszeniert zu routiniert, steuert und parkt seinen Film leider nur im besseren Durchschnittsbereich.
6/10
Von KOCH Films erschien der Film im limitierten Mediabook. Dieses beinhaltet den ungeschnittenen Film auf Blu-ray und DVD, sowie jede Menge Bonusmaterial.
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Films
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