https://www.imdb.com/title/tt0112817/
Im Jahr 1876 reist der junge William Blake (Johnny Depp) mit dem Zug von
Cleveland in den amerikanischen Westen. Bei einem Feuergefecht wird er
schwer verletzt, auf sich allein gestellt, bricht Blake zusammen und
entrinnt nur knapp dem Tod, als ihn der etwas merkwürdige, ausgestoßene
Indianer Nobody (Gary Farmer) findet. Der versucht Blakes Wunden zu
versorgen, kann aber die Kugel, die in seiner Brust steckt, nicht
entfernen. Da er ihn für eine Reinkarnation des verstorbenen,
gleichnamigen Malers und Dichters hält, dessen Werke er in England
kennen gelernt hat und verehrt, reist er fortan zusammen mit Blake.
Dabei führt sie ihr Weg abwechselnd durch komische und gewaltsame
Situationen, während die Zahl ihrer Verfolger stetig ansteigt...
Ein Kunstwerk der Superlative, in dem schlicht jede Einzelheit perfekt
ineinandergreift. Angefangen von den stimmungsvollen
Schwarz-Weiss-Bildern, der konsequent tristen und unheilvollen
Landschaft, die die innere Reise begleitet, zieht diese Ballade
sämtliche Register eines philosophisch-poetischen Meisterwerks, das auch
gar nicht anders kann als mit denn sinistren Gitarrenklängen von Neil
Young zu tanzen.
“Dead Man” ist ein mit schwarz weiß- Bildern erzählter Neo-Western, der
vollgepackt ist mit schrägen, interessanten und vor allem lustigen
Charakteren. Auch wenn das ganze hier farblos ist, wissen die Bilder zu
überzeugen und gut auszusehen. Die Geschichte ist abenteuerlich erzählt
und geht stetig voran, weiß dabei vor allem mit humorvollen, aber
dennoch ziemlich brachialen Szenen zu überzeugen. Der gesamte Film ist
eher angenehm ruhig, bringt aber immer wieder western-typische Action
und hält damit die Spannung aufrecht. Der gesamte Stil des Filmes ist wohl einzigartig, Jarmusch "malt" hier quais jede Szene wie ein gemälde. Lediglich das Finale ist etwas zu langatmig geraten und lässt eine akzentuale Schlusspointe vermissen. Damit ist "Dead Man" am Ende zwar nicht unbedingt ein Meisterwerk geworden,
dennoch ein durchaus sehenswerter Film mit toller (wenngleich melancholischer) Musik und einigen
wirklich fabelhaften Szenen und Dialogen. Vor allem macht Johnny Depp,
wie gewohnt, einen sehr guten Job.
Vielleicht ist von dem gewöhnlichen Mainstream-Zuschauer dann doch
etwas zu viel Akzeptanz nötig und gerade von dieser abhängig, um "Dead Man" ausnahmslos
genießen zu können. Für Cineasten ist "Dead Man" jedoch sicher eine kleine Perle.
7,5/10
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