Sonntag, 9. Februar 2020

Chopping Mall - Shopping (1986)

https://www.imdb.com/title/tt0090837/

Eine Gruppe von Teenagern, die in einem Einkaufszentrum arbeitet, trifft sich in einem Geschäft um eine Party zu feiern. Nach Ladenschluß schaffen sie es nicht, das Einkaufszentrum noch rechtzeitig zu verlassen, und eine Gruppe von Roboter-Nachtwächtern sieht die Gruppe nun als Zielpersonen an, die es zu eliminieren gilt. Den Teens bleiben nur Dinge, die sie in den Geschäften finden, um sich zu verteidigen - oder aber sie müssen bis zum nächsten Morgen durchhalten!

Kein noch so geliebter Regisseur ist unfehlbar, selbst ein Jim Wynorski ist nicht vor durchwachsenen Werken gewappnet. Dabei hält sein "Chopping Mall" zur ersten Hälfte hin noch einige Zutaten bereit, mit denen sich ein schönes Eskapismus-Stelldichein aus Konsumgesellschaftssatire und Genre-Irrwitz bilden könnte. Insbesondere die Auftritte von Paul Bartel und Mary Woronov signalisieren im Intro schon eine gehässige Klasse, die sich äußerst beglückend mit Wynorskis Hang zum Slapstick vereint, den er sodann mit einem Querschnitt der amerikanischen Mall-Kultur konfrontiert: Kellnerinnen, Fettsäcke, Nerds, unterbezahlt frustrierte Reinigungskräfte (Dick Miller), notgeile Buben und Bienen sowie das designierte Final Girl, die sich fortan alle mit den Kreationen einer Corporate Identity herumschlagen müssen. Damals waren jene ausschlaggebenden Roboter Synonyme für eine eventuell außer Kontrolle geratende Technokratie, die Gefahr künstlicher Intelligenz ist jedoch nicht weit genug durchdacht, da die Killbots nur zu solchen werden, weil ein böser Blitz einschlägt.

Die mörderischen Gimmicks, die sie daraufhin benutzen, sind nicht mal halb so gewitzt wie das Sprüchelager Wynorskis für seine nach Slasher-Regeln dezimierte Jugend-Truppe, die sich nach dem (visuell gut bestückten und doch unschuldig pubertär dargestellten) Beischlaf im nachtaktiven Einkaufszentrum gegen das Trio an Metzelmechs behaupten muss. Jener Überlebenskampf nimmt sich derartig ernst, dass jeder zuvor etablierte Spaß im Keim erstickt und dank gemäßigten Budgets ohnehin teils unbeholfene Action aufbietet. Für mehr Energie hätte sich das Drehbuch aber bereits jenseits der Ausgangslage anstrengen müssen, vielleicht clevere Eskalationen ausdenken oder Rat bei Bartel und Woronov einholen können. Es ist schließlich kein ineffektives Unding, gepflegt beobachteten Society-Witz ins Genre-Prozedere einzuarbeiten. Dieser Film hingegen lässt sein Potenzial stetig abbauen und weiß dabei am wenigsten mit seinen Charakteren anzufangen, obgleich im Finale zumindest eine stärkere Frau aus dem Ganzen hervorkommt.

"Chopping Mall" ist somit als die kleine Unterhaltung zwischendurch durchaus gut geeignet. Die Story ist zwar ziemlich banal, wurde aber recht gut genutzt. Die Darsteller sind okay und keiner nervt. Handwerklich ist das gar nicht so übel gemacht und so stört auch das niedrige Budget kaum. Ab und an macht der Film Spaß und einen Leerlauf gibt es kaum. Dazu gibt es noch ein paar recht derbe Effekte. "Chopping Mall" ist absolut kein Highlight und nur ein durchschnittlicher Film, aber  recht harmlose Genre-Kost mit zumindest einigen großartigen Momenten zum Durchkichern.

5,5/10

Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 333 Stück limitierten Mediabook:

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