https://www.imdb.com/title/tt5851014/
In Indochina wird 1959 eine verwahrloste Stadt von vietnamesischen
Warlords und Kriegsverbrechern aus Europa kontrolliert. An diesem
unwirtlichen Ort leiten fünf dieser hundsgemeinen Männer das
Arbeitslager Den-Dhin-Chan. Der ehemalige Preiskämpfer Martin Tillman
(Scott Adkins) befindet sich dort seit geraumer Zeit schon in
Gefangenschaft. Mit seinen außerordentlichen Fähigkeiten hat er sich bei
Turnieren im Lager einen guten Ruf erkämpft und die wohlhabendsten
Insassen setzen enorme Beträge auf ihn, in der Hoffnung, Geld mit ihm zu
verdienen. Tillman hat aber kein Interesse, weiterhin in Gefangenschaft
die Fäuste fliegen zu lassen und sehnt sich nur noch nach seiner
Entlassung. Als diese jedoch kurz bevor steht, wollen die bestechlichen
Gefängnisbosse verhindern, dass Tillman abzieht und so wird ihm alles
genommen, das ihm je etwas bedeutet hat. Dem Kämpfer bleibt daher nichts
anderes mehr übrig, als sich endgültig seinen Peinigern zu stellen…
Während B-Movie-Stars wie Michael Dudikoff in den
Achtzigern und frühen Neunzigern das Glück hatten, dass ihre Werke zumindest noch
auf Film gedreht wurden, oft eine Kinoauswertung erfuhren und daher
zumindest von handwerklich halbwegs versierten Regisseuren inszeniert
wurden, die wussten, wie man eine simple Story ordentlich erzählt,
müssen heutzutage Stars wie Scott Adkins regelmäßig durch echte Abgründe
waten. Die Story von "Savage Dog" könnte simpler nicht sein, dennoch
war das gedrehte Material offenbar so schwach, dass man sich
nachträglich entschied, mit einem Voice Over für eine gewisse Stringenz
zu sorgen. Dass der Erzähler von Anfang
an im Drehbuch stand, ist kaum nachvollziehbar, da
seine Texte nicht nur extrem redundant sind, sondern der Erzähler zur Krönung des Ganzen auch mitten im Film das
Zeitliche segnet und trotzdem munter weitererzählt. "Savage Dog" braucht auch eine gefühlte Ewigkeit bis er endlich aus den Puschen
kommt. Erst nach einer trägen Stunde geht es ordentlich zur Sache. Davor
ist die ganze Chose ausgesprochen fad. Der eigentlich immer gern
genommene Regisseur Jesse V. Johnson kann inhaltlich nichts aus dem schmalen
Budget herausholen.
Die Settings sind, gelinde gesagt, ärmlich, sei es die Bar,
die nicht mehr als eine winzige Holzhütte ist oder die Villa, bei der es sich
einfach nur um eine Ruine handelt. Hier wird nicht B-, sondern maximal
C-Movie-Niveau erreicht. Auch die Choreografie der Action-Szenen - wenn
sie denn endlich kommen - ist unbefriedigend, egal ob es die Faustkämpfe
oder die Schießereien sind. Aber nicht alles an "Savage Dog" ist
schlecht: Die Gewalt ist extrem ausgespielt, das Blut spritzt in
Fontänen, die ausnahmsweise mal nicht aus dem Computer kommen und die
ein oder andere Sequenz im letzten Drittel des Films funktioniert dann
doch und es kommt kurzzeitig leichtes Retro-Feeling auf. Immerhin wird der beeindruckende Marko Zaror als Antagonist in diesem Rache-Actioner aufgeboten und durch die eher ungewöhnliche
Location sticht der Film leicht aus der Masse an ähnlich gelagerten
B-Produktionen heraus. Noch okay.
5,5/10
Von X-CESS ENTERTAINMENT erschien der Film im Unrated Director's Cut und in HD im limitierten Mediabook.
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