Dienstag, 18. Februar 2020

Savage Dog (Unrated Director's Cut) (2017)

https://www.imdb.com/title/tt5851014/

In Indochina wird 1959 eine verwahrloste Stadt von vietnamesischen Warlords und Kriegsverbrechern aus Europa kontrolliert. An diesem unwirtlichen Ort leiten fünf dieser hundsgemeinen Männer das Arbeitslager Den-Dhin-Chan. Der ehemalige Preiskämpfer Martin Tillman (Scott Adkins) befindet sich dort seit geraumer Zeit schon in Gefangenschaft. Mit seinen außerordentlichen Fähigkeiten hat er sich bei Turnieren im Lager einen guten Ruf erkämpft und die wohlhabendsten Insassen setzen enorme Beträge auf ihn, in der Hoffnung, Geld mit ihm zu verdienen. Tillman hat aber kein Interesse, weiterhin in Gefangenschaft die Fäuste fliegen zu lassen und sehnt sich nur noch nach seiner Entlassung. Als diese jedoch kurz bevor steht, wollen die bestechlichen Gefängnisbosse verhindern, dass Tillman abzieht und so wird ihm alles genommen, das ihm je etwas bedeutet hat. Dem Kämpfer bleibt daher nichts anderes mehr übrig, als sich endgültig seinen Peinigern zu stellen…

Während B-Movie-Stars wie Michael Dudikoff in den Achtzigern und frühen Neunzigern das Glück hatten, dass ihre Werke zumindest noch auf Film gedreht wurden, oft eine Kinoauswertung erfuhren und daher zumindest von handwerklich halbwegs versierten Regisseuren inszeniert wurden, die wussten, wie man eine simple Story ordentlich erzählt, müssen heutzutage Stars wie Scott Adkins regelmäßig durch echte Abgründe waten. Die Story von "Savage Dog" könnte simpler nicht sein, dennoch war das gedrehte Material offenbar so schwach, dass man sich nachträglich entschied, mit einem Voice Over für eine gewisse Stringenz zu sorgen. Dass der Erzähler von Anfang an im Drehbuch stand, ist kaum nachvollziehbar, da seine Texte nicht nur extrem redundant sind, sondern der Erzähler zur Krönung des Ganzen auch mitten im Film das Zeitliche segnet und trotzdem munter weitererzählt. "Savage Dog" braucht auch eine gefühlte Ewigkeit bis er endlich aus den Puschen kommt. Erst nach einer trägen Stunde geht es ordentlich zur Sache. Davor ist die ganze Chose ausgesprochen fad. Der eigentlich immer gern genommene Regisseur Jesse V. Johnson kann inhaltlich nichts aus dem schmalen Budget herausholen.

Die Settings sind, gelinde gesagt, ärmlich, sei es die Bar, die nicht mehr als eine winzige Holzhütte ist oder die Villa, bei der es sich einfach nur um eine Ruine handelt. Hier wird nicht B-, sondern maximal C-Movie-Niveau erreicht. Auch die Choreografie der Action-Szenen - wenn sie denn endlich kommen - ist unbefriedigend, egal ob es die Faustkämpfe oder die Schießereien sind. Aber nicht alles an "Savage Dog" ist schlecht: Die Gewalt ist extrem ausgespielt, das Blut spritzt in Fontänen, die ausnahmsweise mal nicht aus dem Computer kommen und die ein oder andere Sequenz im letzten Drittel des Films funktioniert dann doch und es kommt kurzzeitig leichtes Retro-Feeling auf. Immerhin wird der beeindruckende Marko Zaror als Antagonist in diesem Rache-Actioner aufgeboten und durch die eher ungewöhnliche Location sticht der Film leicht aus der Masse an ähnlich gelagerten B-Produktionen heraus. Noch okay.

5,5/10

Von X-CESS ENTERTAINMENT erschien der Film im Unrated Director's Cut und in HD im limitierten Mediabook.

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