Sonntag, 16. Februar 2020

Jumanji: Welcome To The Jungle - Jumanji: Willkommen im Dschungel (2017)

https://www.imdb.com/title/tt2283362/

Vier Teenager entdecken beim Nachsitzen ein altes Videospiel, doch statt einem ungefährlichen Spaß vorm Fernseher wird das Quartett in die Dschungelwelt von Jumanji gezogen! In dieser unwirtlichen Umgebung bekommen es die Schüler mit Nashörnern, schwarzen Mambas und einer unendlichen Vielfalt an Dschungel-Fallen und -Puzzeln zu tun – allerdings in den Körpern der Figuren des Games. Der bescheidene Spencer (Alex Wolff) wird zum Abenteurer Dr. Smolder Bravestone (Dwayne Johnson), Football-Spieler Anthony „Fridge“ Johnson (Ser'Darius Blain) zum Zoologen und Waffenspezialisten Moose Finbar (Kevin Hart), It-Girl Bethany (Madison Iseman) zum Kartografen/Kryptografen Shelly Oberon (Jack Black) und die unsportliche Außenseiterin Martha (Morgan Turner) zur Kämpferin Ruby Roundhouse (Karen Gillan). Um das Spiel zu gewinnen, müssen sie in ihren neuen Körpern allerlei gefährliche Abenteuer überstehen...

Das aufpolierte Remake von "Jumanji" ist ein Film, der überrascht. Die anfängliche Null-Bock-und-keine-Erwartungen-Haltung ist bereits nach wenigen Minuten weggegrinst und spätestens, wenn The Rock und Jack Black auf die Bühne treten und in den ersten Level crashen, geht die Gaudi los. Auch wenn mir manche Sachen klischeehaft und aufgesetzt wirken, wird man doch adäquat unterhalten. Die Idee mit den Avatar-Charakteren ist zeitgemäß gut und fantastisch umgesetzt. Man ist eigentlich nie wirklich gelangweillt, auch wenn der Story Verlauf eher holpernd und nicht so super kohärent ist. Die größte Stärke zieht der Film aus seinen Charakteren. Den schüchternen Spencer in The Rocks Body, die graue Maus Martha in Karen Gillan "Tomb Raider"-Klon Körper und vor allem Bethany als Jack Black machen ihren Job fantastisch. Es wird herrlich mit den Klischees gespielt und The Rock, Black und Gillan legen sich richtig ins Zeug. Gerade Karen Gillan ist eher eine mittelmäßige Schauspielerin, doch sie hat sich die Mimik von Martha wunderbar angeeignet und entgegen ihrer typischen Rollen, die Unbeholfenheit richtig gut und vor allem auch lustig auf die Leinwand gezaubert. The Rock überzeugt natürlich wie immer, und spielt diesmal in der Rolle des "Do not cry, do not cry"-Spencer wunderbar beide Seiten des Spekturms aus. Aber der klare Star ist Jack Black, der Bethany vom nervigsten Charakter zum absolut besten gemacht hat. Er hat sichtlich Spaß das Barbie Püppchen zu spielen und nutzt alles was er hat bis zur Perfektion aus.


Vom Brettspiel zum Videospiel war eine clevere Idee, an dessen konzeptuellen Ebene leider kaum gekratzt wird. Die Levels sind sehr schnell auf dem Reißbrett heruntergekritzelt und genau so unterteilt, die Charaktere viel zu wenig ausbalanciert und die Welt als Videospiels bietet so viele Möglichkeiten für interessante und lustige Konzepte oder Situationen, die leider nicht mal im geringsten ausgeschöpft wurden. Clipping, unsichtbare Wände, sonderbares KI-Verhalten, Videospiel-Logik und coole Gameplay Mechaniken. Es gibt wirklich viel das man machen kann, gerade als Zocker quillt man vor Ideen nur so über. Auch die narrative Ebene stört ein wenig und man hätte diese durch ein paar kleinere Edits ins Reine hätte bringen könnte. Am Anfang sehen die Protagonisten nämlich den Bösewicht und erfahren seine Backstory, doch später sieht man als Zuschauer immer wieder den selben Bösewicht mit seinen Schergen, nur das die "Spieler" nichts davon mitbekommen. Das passt nicht ins Konzept, als ob ein Spiel per Zufall an irgendeinem Ort eine Cutscene abspielt, ohne das es jemand sieht. Und diese Szenen sind auch nicht sehr relevant. Eine sonderbare Entscheidung und man mag hoffen, dass sich die Macher beim nächsten Film etwas mehr hinter das Konzept eines solchen Games klemmen.


Als letzter großer negativer Punkt, und der Aspekt der auf keinem Fall eine höhere Wertung erlaubt, ist der Charakter Fridge und seine Darstellung durch den 10 Jahre älteren Ser'Darius und vor allem durch Kevin Hart. Er spielt einfach nur sein von allem genervtes Ich, der allen anderen damit auch noch auf die Nerven geht und immer das letzte Wort haben muss. Er hat ein interessantes Konfliktpotential, vor allem mit Spencer, aber das wird nie wirklich ausgeschöpft. Mit eingen unpassenden Reinplatzern macht er auch gerne mal andere schöne Charakter-Momente kaputt. Aber nun ja - das ist eben Kevon Hart. Man liebt ihn oder man hasst ihn. Dazwischen gibt es nichts. Insgesamt ist "Jumanji: Willkommen im Dschungel" letztlich leichte Kost mit der man nicht viel falsch machen kann.

6,5/10

Von SONY Pictures kommt der Film in UK in 4K Ultra HD im limitierten Steelbook:

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